Europäischer Gerichtshof beschränkt Verwendung des kontroversen Schufa-Scorings

Der Europäische Gerichtshof hat entschieden, dass Banken und Unternehmen nicht mehr ausschließlich auf Schufa-Bewertungen zur Beurteilung der Kreditwürdigkeit eines Kunden zurückgreifen dürfen. Der Europäische Gerichtshof hat entschieden: Die Nutzung des Schufa-Scores durch Banken ist nur unter strengen Voraussetzungen erlaubt. Die Luxemburger Richter urteilten, dass eine maßgebliche Rolle des Schufa-Werts bei der Kreditvergabe eine datenschutzrechtliche „automatisierte Entscheidung“ darstellt. Kunden dürfen nicht allein aufgrund ihres Schufa-Werts abgelehnt werden. Die Schufa ist eine Auskunftei, die Daten bei Bankgeschäften sammelt und daraus einen Score berechnet, um die Kreditwürdigkeit von Verbrauchern einzuschätzen. Unternehmen wie Banken, Energieversorger oder Kreditvermittler können diesen Wert nutzen, um über Verträge zu entscheiden. Das Wiesbadener Verwaltungsgericht muss nun prüfen, ob das deutsche Bundesdatenschutzgesetz eine gültige Ausnahme von diesem Verbot enthält. Die Schufa begrüßt das Urteil, da es für Klarheit sorgt. Sie betont jedoch, dass der Score allein in der Regel nicht ausschlaggebend für einen Vertragsabschluss ist. Die Mehrheit wird demnach weiterhin auf die Dienste der Schufa zurückgreifen können. Der EuGH hat auch entschieden, dass Informationen nach einer Verbraucherinsolvenz nicht länger gespeichert werden dürfen als im öffentlichen Insolvenzregister. Der deutsche Gesetzgeber hatte eine sechsmonatige Speicherung der Daten vorgesehen, während die Verhaltensregeln der deutschen Wirtschaftsauskunfteien eine Speicherdauer von drei Jahren vorsahen. Hintergrund der […]

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Airbus könnte EU-Unterstützung für Entwicklung des A320-Nachfolgers in Anspruch nehmen

Airbus erwägt, für sein neues Verkehrsflugzeugprogramm als Nachfolger der A320-Familie, Unterstützung von europäischen Regierungen zu suchen. Airbus steht vor großen Herausforderungen, wenn es darum geht, seine aktuelle A320-Familie mit umweltfreundlicheren Modellen zuersetzen. Um dieses Ziel zu erreichen, sieht sich der Flugzeughersteller nun auf die Unterstützung der europäischen Regierungen angewiesen. In einem Interview mit der Financial Times äußerte sich Airbus-CEO Guillaume Faury zu den kommenden Herausforderungen und betonte die Notwendigkeit, in enger Zusammenarbeit mit den Regierungen zu agieren. „Wir müssen akzeptable Mechanismen finden, um Anreize für Investitionen des privaten Sektors zu schaffen und die Risiken mit den Regierungen zu teilen, um den Entwurf und die Entwicklung neuer Flugzeugprogramme zu unterstützen, die die Dekarbonisierung der Luft- und Raumfahrt ermöglichen“, erklärte Faury gegenüber der FT. Momentan ist Airbus der weltweit größte Flugzeughersteller, doch die aktuelle Situation erfordert schnelles Handeln. Laut Insidern muss das Unternehmen im Dezember noch 97 Verkehrsflugzeuge ausliefern, um sein Jahresziel von 720 Maschinen zu erreichen. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg und berief sich dabei auf eine vertraute Quelle. Im November konnte Airbus nur 64 Flugzeuge ausliefern, was sieben weniger sind als im Oktober. Insgesamt wurden in den ersten elf Monaten 623 Maschinen ausgeliefert. Dieser Rückstand muss nun im Dezember aufgeholt […]

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Procter & Gamble kündigt milliardenschwere Investitionen für Restrukturierung in bestimmten Märkten an

Procter & Gamble investiert Milliarden, um in herausfordernden Märkten das Geschäft, insbesondere mit Firmenkunden, neu zu strukturieren. Procter & Gamble, der führende amerikanische Konsumgüterkonzern, hat angekündigt, seine Geschäftsstrategie in einigen herausfordernden Märkten zu überdenken. Dabei wird das Unternehmen vor allem seine Bemühungen auf die lukrativen Firmenkunden ausrichten und dafür eine beträchtliche Summe von mehreren Milliarden Dollar aufwenden. Grund für diesen Schritt seien schwierige konjunkturelle Bedingungen, wie Procter & Gamble am Dienstag aus seinem Hauptsitz in Cincinnati mitteilte. Insbesondere Argentinien und Nigeria sind von diesen Maßnahmen betroffen. Für den Umbau sieht sich Procter & Gamble Kosten in Höhe von bis zu anderthalb Milliarden US-Dollar gegenüber. Diese beinhalten sowohl Aufwendungen für die Neuausrichtung von Geschäftsbereichen als auch negative Auswirkungen von Wechselkursschwankungen. Die Kosten sollen in diesem und im kommenden Geschäftsjahr, welches im Juni 2025 endet, verbucht werden. Zudem wird das Unternehmen eine Abschreibung von 1,3 Milliarden US-Dollar auf die ehemals hochkarätige Marke Gillette vornehmen, die vor einigen Jahren erworben wurde. Dieser strategische Schwenk markiert eine mutige Entscheidung von Procter & Gamble in Anbetracht der anhaltenden Unsicherheiten auf globaler Ebene. Der Konzern ist zuversichtlich, dass die Konzentration auf Firmenkunden langfristig zu einem stabilen Wachstum in den betroffenen Märkten führen wird. Darüber hinaus werden […]

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Virgin Galactic erhält keine weiteren Finanzmittel von Gründer Richard Branson

Richard Branson hat die Finanzierung für Virgin Galactic eingestellt, da er glaubt, dass das Raumfahrtunternehmen nun selbst genügend Kapital besitzt. Milliardär Richard Branson hat bekannt gegeben, dass er kein Geld mehr in sein Raumfahrtunternehmen Virgin Galactic investieren wird. In einem Interview mit der Financial Times erklärte er, dass das Unternehmen nun über ausreichende Mittel verfüge, um seine Mission eigenständig zu erfüllen. Die COVID-Pandemie habe die finanzielle Lage der Virgin Group beeinflusst und Branson sehe es als die Verantwortung von Virgin Galactic, nun auf eigenen Beinen zu stehen. Branson betonte trotzdem, dass er das Projekt immer noch unterstütze und es sich als erfolgreich erwiesen habe. Die Financial Times berichtet jedoch, dass Analysten Zweifel an der Fähigkeit von Galactic haben, profitabel zu werden, nachdem das Unternehmen hohe Kosten durch fehlgeschlagene Flüge erlebt hatte. Der Jefferies-Analyst Greg Konrad erklärte, dass Galactic in großem Maßstab operieren müsse, um die Kosten zu decken. Da derzeit nur Flüge mit der Unity angeboten werden, sehe das Unternehmen keine Möglichkeit, in diesem Maßstab zu operieren. Die Virgin Group ist weiterhin der größte Anteilseigner von Virgin Galactic, obwohl sie in den letzten beiden Jahren Aktien im Wert von über einer Milliarde US-Dollar verkauft hat und ihren Anteil auf 7,7 […]

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Tesla-Streiks in Schweden breiten sich auf Dänemark aus

Tesla, bekannt für seine ablehnende Haltung gegenüber Gewerkschaften, sieht sich nun mit Streiks in Schweden konfrontiert, wo Gewerkschaftsmitgliedschaften weit verbreitet sind. Tesla hat in Skandinavien mit seinen anti-gewerkschaftlichen Einstellungen für Aufsehen gesorgt, doch nun zieht ein Streik in Schweden auch in das benachbarte Dänemark. Die größte dänische Gewerkschaft 3F hat angekündigt, dass Hafenarbeiter und Spediteure keine Tesla-Autos mehr entladen oder nach Schweden transportieren werden. Diese Solidaritätserklärung unterstützt die gewerkschaftsübergreifenden Streikaktionen gegen den amerikanischen Autobauer in Schweden. Die Industriegewerkschaft IF Metall hat in Schweden den Kampf für einen Tarifvertrag bei Tesla aufgenommen und Ende Oktober zunächst rund 130 Beschäftigte in zehn Tesla-Werkstätten zum Streik aufgerufen. Seitdem hat sich der Arbeitskampf ausgeweitet und im November schlossen sich 470 Beschäftigte in Werkstätten anderer Automobilhersteller an, die ebenfalls Tarifverträge fordern. Auch Beschäftigte in vier Häfen haben sich dem Streik angeschlossen und das Verladen von Tesla-Fahrzeugen blockiert. Mittlerweile haben fast ein Dutzend Gewerkschaften Solidaritätsmaßnahmen angekündigt, um das schwedische Arbeitsmodell zu schützen. In Schweden sind 90 Prozent aller Angestellten tarifgebunden, doch Tesla-Chef Elon Musk lehnt jegliche Forderungen nach gewerkschaftlicher Organisation seiner Beschäftigten ab. Doch die Solidarität zwischen Gewerkschaften kennt keine nationalen Grenzen, wie 3F-Vorsitzender Jan Villadsen betont: „Selbst als eines der reichsten Unternehmen der Welt können […]

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Britische Werbeaufsicht untersagt Lufthansa-Werbespruch

Die Lufthansa beendet ihre Werbekampagne für scheinbar nachhaltiges Fliegen in Großbritannien, nachdem die Werbeaufsichtsbehörden interveniert haben. Mit einer kraftvollen und vermeintlich umweltfreundlichen Werbebotschaft warb die Lufthansa in Großbritannien für ihre Green Fares Option – ein Tarif, der angeblich einen Teil der Umweltbelastung bei Flugreisen reduziert. Doch die britische Werbeaufsicht Advertising Standards Authority hat nun ihre Finger im Spiel und untersagt die Anzeige aufgrund falscher Informationen und fehlender transparenter Darstellung. In der Anzeige mit dem Slogan „Fly more sustainably“ wird suggeriert, dass die Lufthansa eine umweltfreundlichere Flugreise anbietet als andere Fluggesellschaften. Tatsächlich werden jedoch nur 20 Prozent der CO₂-Emissionen durch nachhaltigere Treibstoffe verringert, während die übrigen 80 Prozent durch Klimaschutzprojekte kompensiert werden. Die Advertising Standards Authority ist der Ansicht, dass diese grundlegende Information in der Anzeige nicht klar dargelegt wurde, was zu einer irreführenden Wahrnehmung seitens der Verbraucher führen kann. Der Slogan verstößt somit gegen die Vorschriften der Werbeaufsicht. Auch vergleichbare Anzeigen von Air France und Etihad wurden aus demselben Grund untersagt. Diese Maßnahmen stehen im Einklang mit dem Bestreben der EU, gegen sogenanntes Greenwashing vorzugehen. Das englische Unternehmen zeigt sich kooperativ und wird den Slogan künftig nicht mehr nutzen. Trotzdem werfen Verbraucherschützer auch anderen Airlines vor, falsche Nachhaltigkeitsversprechen zu machen. […]

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Trade Republic sichert sich Vollbanklizenz: Beginn eines neuen Unternehmenskapitels

Das Fintech-Unternehmen erweitert sein Angebot um umfassende Bankdienstleistungen, Mitgründer Christian Hecker erläutert die Erwartungen an diese strategische Erweiterung. Trade Republic hat seine ehrgeizigen Ziele erreicht und ist ab sofort eine Vollbank. Mit der kürzlich erhaltenen Lizenz der Europäischen Zentralbank (EZB) kann das Berliner Fintech nun alle wesentlichen Bankdienstleistungen anbieten. Mitgründer Christian Hecker sieht dies als einen der wichtigsten Meilensteine in der Geschichte des Unternehmens. Die Vollbanklizenz ist ein absolutes Gütesiegel und öffnet damit für Trade Republic und seine Kunden ein neues Kapitel, so Hecker. Bereits 2015 wurde Trade Republic von Hecker gemeinsam mit Marco Cancellieri und Thomas Pischke gegründet. Mittlerweile zählt das Unternehmen mehr als eine Million Kunden in 17 europäischen Ländern und ist eines der wertvollsten und größten deutschen Fintechs. Im Juni 2020 sammelte das Unternehmen 250 Millionen Euro von Investoren ein und erhöhte seine Bewertung auf fünf Milliarden Euro. Zu den Geldgebern zählen namhafte Investoren wie Sequoia und Creandum. Bislang verfügte Trade Republic lediglich über eine Wertpapierhandelsbanklizenz und konnte seinen Kunden somit den Handel mit Aktien, ETFs und Staats- sowie Unternehmensanleihen ermöglichen. Die Kundeneinlagen wurden dabei von Partnerbanken wie der Citibank Europe, der Deutschen Bank, Solaris und JP Morgan verwahrt. Dank der Vollbanklizenz ist es nun möglich, alle […]

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Bayer verurteilt zu 3,5 Millionen Dollar Strafe in weiterem Glyphosat-Rechtsstreit

Der Bayer-Konzern erleidet vor einem US-Gericht einen weiteren Rückschlag in einem Verfahren um das möglicherweise krebserregende Herbizid Glyphosat, was bei Investoren für Unruhe sorgt. Bayer, ein weltweit tätiges Pharmaunternehmen mit Sitz in Leverkusen, hat vor einem US-Gericht erneut eine Niederlage in den umstrittenen Glyphosat-Prozessen einstecken müssen. Das Geschworenengericht in Philadelphia hat am Dienstag entschieden, dass Bayer 3,5 Millionen US-Dollar Schadensersatz an eine Frau zahlen muss, die behauptet, dass ihr Non-Hodgkin-Lymphom durch die Verwendung des glyphosathaltigen Unkrautvernichters Roundup verursacht wurde. Das Urteil des Philadelphia Court of Common Pleas könnte für Bayer eine weitere finanzielle Belastung darstellen und könnte Investoren zunehmend nervös machen. Bereits zuvor hatte Bayer vier Prozesse innerhalb kurzer Zeit verloren, darunter in einem Fall eine Zahlung von 1,56 Milliarden US-Dollar. Zuvor hatte das Unternehmen jedoch neun Prozesse in Folge gewonnen. Bayer gab bekannt, dass man in Berufung gehen werde. Die meisten Kläger in den Roundup-Fällen behaupten, durch den Kontakt mit dem Herbizid an Krebs erkrankt zu sein. Diese Vorwürfe hat der Konzern stets vehement zurückgewiesen. Bayer steht insgesamt noch immer 52.000 von insgesamt 165.000 eingereichten Klagen gegenüber, die sich aus der Übernahme des Glyphosat-Herstellers Monsanto durch den Leverkusener Konzern ergeben haben. Die Nutzung von Glyphosat wird weltweit kontrovers diskutiert, […]

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Tui erzielt erstmals nach der Coronakrise wieder einen Jahresüberschuss

Erstmals post-Pandemie verzeichnet der Touristikkonzern Gewinne, bedingt durch hohe Urlaubspreise, die 2024 weiter ansteigen sollen. Der Touristikkonzern Tui konnte im verschobenen Geschäftsjahr 2023, welches im September endete, erstmals seit Beginn der durch die Pandemie ausgelösten Krise einen Gewinn auf Konzernebene verbuchen. Der Umsatz stieg von 16,5 Milliarden auf 20,7 Milliarden Euro und lag damit im Einklang mit den Schätzungen von Analysten. Ein wesentlicher Faktor für den positiven Geschäftsverlauf sind die hohen Reisepreise, die weiterhin ansteigen werden. Aktuell liegt der Durchschnittspreis für Winterurlaube bei Tui um fünf Prozent höher als im Vorjahr, für den kommenden Sommer werden sogar Preissteigerungen von vier Prozent prognostiziert. Auch für das laufende Fiskaljahr 2024 setzt Tui ehrgeizige Ziele, mit einem geplanten Anstieg des bereinigten Ergebnisses um 25 Prozent. Die starke Erholung des Konzerns überrascht, da die Kreuzfahrtindustrie zu Beginn der Pandemie als eine der ersten und am stärksten betroffenen Branchen galt. Die Schiffe mussten oft tagelang in Quarantäne ausharren, was die Reiseerfahrung zur Katastrophe machte. Diese Ereignisse haben sich nicht nur in der Tourismusbranche, sondern auch in den Köpfen der Verbraucher verankert. Jedoch konnten auch die eigenen Fluggesellschaften von Tui von der Trendwende profitieren. Die Sparte Märkte und Airlines konnte den Verlust des Vorjahres von rund […]

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Analystenmeinungen zur Aktie von Take-Two Interactive

Der lang erwartete erste Trailer zu GTA 6 wurde endlich veröffentlicht, doch ein wesentliches Detail bleibt den Fans vorerst verborgen. Am Dienstag fiel der Aktienkurs des US-Softwareentwicklers Take Two Interactive aufgrund der Veröffentlichung des ersten offiziellen Trailers für den neuesten Teil der beliebten Computerspiel-Reihe Grand Theft Auto (GTA) um 3,6 Prozent. Zum Handelsende notierten die Titel 0,5 Prozent schwächer bei 156,72 Dollar. Die Verluste sind auf ein entscheidendes Detail zurückzuführen, das im Trailer der Take-Two-Tochter Rockstar Games fehlte, wie Analyst Andrew Uerkwitz von der US-Investmentbank Jefferies erklärte. „Es gibt immer noch kein genaueres Veröffentlichungsdatum. Dies schürt Befürchtungen über eine Verzögerung bis Weihnachten 2025“, so Uerkwitz. Ein möglicher Erscheinungstermin im Februar oder März 2025 für GTA 6 könnte Take Two dabei helfen, seine Finanzprognosen für 2025/26 zu erreichen. Laut den jüngsten Andeutungen von Rockstar Games ist der sechste Teil der Serie für 2025 geplant, was zuvor Hoffnungen auf eine frühere Veröffentlichung geweckt hatte. Die Ankündigung, dass der Trailer erstmals Bilder und Informationen über das Spiel enthalten würde, trug dazu bei, dass die Aktie in den vergangenen Wochen um zwölf Prozent anstieg. Martin Yang, Senior Analyst für Emerging Technologies und Services bei Oppenheimer, sieht das fehlende Veröffentlichungsdatum jedoch nicht als Grund zur […]

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