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In Europa und den USA leiden viele Menschen unter mangelnder Ernährung.

Für viele Menschen in Europa und den USA ist mangelnde Ernährung ein Problem. Doch während die deutschen Behörden keine genauen Zahlen haben, zeigen Umfragen ein besorgniserregendes Bild. Bei dem Gedanken an Weihnachten und Essen denkt man üblicherweise an das Übermaß an Kalorien während der Feiertage. Doch es mag schwer zu glauben sein, dass es in wohlhabenden Industrieländern eine große Anzahl von Menschen gibt, die sich nicht einmal das Nötigste an Lebensmitteln leisten können – sie leiden unter “materieller Ernährungsarmut”.

Offiziellen Statistiken des Statistischen Bundesamtes zufolge, die auch von Eurostat übernommen werden, waren im Jahr 2022 über 9,6 Millionen Bundesbürger von diesem Schicksal betroffen. Allerdings gelten diese Zahlen als verzerrt, insbesondere seit Ausbruch der Covid-Pandemie, was zu erheblicher Unordnung in den Daten geführt hat.

Eine Studie des wissenschaftlichen Beirats für Ernährung und Landwirtschaft, veröffentlicht im März 2023, bezieht sich auf Zahlen der Welternährungsorganisation (FAO) und spricht von rund drei Millionen Menschen in Deutschland, die sich nicht täglich die für eine gesunde Ernährung notwendigen Produkte leisten können. Der Beirat kritisiert, dass während der Pandemie “kaum gezielte Maßnahmen ergriffen wurden, um den Wegfall von Kita- und Schulessen durch alternative Formen der Lebensmittelbereitstellung oder einer warmen Mahlzeit auszugleichen”.

Dieses existenzielle Problem erweckt jedoch anscheinend wenig Interesse in der deutschen Politik und Verwaltung. Wie der Beirat weiterhin feststellt, gibt es in Deutschland “kein klares Indikatoren- und Zielsystem und kein Monitoring zur Ernährungsarmut”. Während man in perfekten Onlinedatenbanken jederzeit den Bestand und Zustand der Straßenbäume in der Hauptstadt überprüfen kann, hat man keine genauen Zahlen über die Anzahl der Menschen, die nicht genug zu essen haben.

Man würde erwarten, dass es die Aufgabe der Opposition wäre, hier nachzuhaken. Doch CDU und CSU scheinen sich mehr um eine angebliche übermäßige Erhöhung des Bürgergelds und gut versorgte Flüchtlinge zu sorgen, anstatt sich um die Mangelernährung im Land zu kümmern. Es erscheint daher wenig überraschend, dass die AfD in Umfragen gute Werte erzielt.

Im kürzlich veröffentlichten Bericht an die UN über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte betont das Bundesarbeitsministerium ausführlich die Bedeutung der Kinderernährung und verspricht eine Verbesserung bis 2030. Doch in dem Dokument findet sich nicht eine einzige Zahl über die Mangel- und Fehlernährung von Minderjährigen.

Dabei ist bekannt, dass sie dramatische Auswirkungen haben kann, bis hin zur Beeinträchtigung der Gehirnentwicklung. Andere Daten müssen daher herangezogen werden, wie beispielsweise die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung in sieben Ländern, durchgeführt im Auftrag des Lebensmittelherstellers Kellogg im März 2023. Diese ergaben, dass 26 Prozent der Schüler in Deutschland ohne Frühstück zur Schule kommen. Laut der Studie ist der Anteil der Befragten, die Schwierigkeiten haben, ihre Familien zu ernähren, in keinem anderen untersuchten Land so stark gestiegen wie in Deutschland.

Der Bundesverband der Tafeln in Deutschland berichtete Mitte des Jahres, dass seit dem Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine 36 Prozent der Mitgliedsorganisationen bis zu 50 Prozent mehr Kunden haben. Ein Fünftel verzeichnet einen Anstieg um das Doppelte und weitere 16 Prozent sogar mehr als das Doppelte an Menschen, die auf Essensspenden angewiesen sind. Während die Ernährungslage in prekären Familien durch Schulschließungen und Jobverlust während der Covid-Pandemie verschärft wurde, sind es seit 2022 die steigenden Nahrungsmittelpreise, die das Problem weiter anfachen.

Laut Eurostat stieg der Verbraucherpreisindex für Nahrungsmittel in der EU 2022 um 19 Prozent gegenüber 2018 an, doch in Deutschland betrug die Zunahme sogar über 21 Prozent. Da die Preise für Lebensmittel noch immer schneller steigen als die allgemeine Inflationsrate, ist für die von Mangelernährung Betroffenen keine Entspannung in Sicht – Weihnachten hin oder her.

(eulerpool-AFX)

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