“The Economist” analysiert die teuersten Metropolen weltweit; hohe Inflation führt dazu, dass europäische Städte in die Top-Ränge aufsteigen.
Die prestigeträchtige britische Zeitschrift “The Economist” hat ihre jährliche Untersuchung über die teuersten Städte der Welt veröffentlicht. Dabei wurden insgesamt 173 Metropolen auf der ganzen Welt unter die Lupe genommen und die Kosten für 200 Produkte und Dienstleistungen analysiert. Die diesjährige Auswertung zeigt, dass vier europäische Städte unter den Top zehn landeten – Zürich, Genf, Paris und Kopenhagen. Dies ist vor allem auf die hohe Inflation in diesen Städten zurückzuführen, gepaart mit dem schlechten Eurokurs gegenüber dem US-Dollar.
Die Spitzenposition teilen sich dieses Jahr die Schweizer Finanzmetropole Zürich und die asiatische Handelsmetropole Singapur. Für Zürich bedeutet dies einen Aufstieg um fünf Plätze innerhalb eines Jahres. In neun von elf untersuchten Jahren belegte Singapur bereits den ersten Platz in der Studie. Die hohe Lebenshaltungskostensteigerung von durchschnittlich 7,4 Prozent in diesem Jahr, die “The Economist” berücksichtigt, trug maßgeblich zu diesem Ergebnis bei. Doch auch andere europäische Städte schnitten gut ab – so belegte die französische Hauptstadt Paris Platz vier und die dänische Hafenstadt Kopenhagen Platz neun.
Die einzigen nicht-europäischen Städte in den Top zehn sind die amerikanische Metropole New York (Platz 3) und die chinesische Stadt Hongkong (Platz 5). Die günstigste Stadt auf der Liste ist dieses Jahr Damaskus, knapp vor Teheran. Auffällig ist auch, dass die Liste der teuersten Städte im Vergleich zu den Vorjahren einige Veränderungen aufweist. So sind US-Städte wie New York, Los Angeles und San Francisco aufgrund der Währungsschwäche des US-Dollars und der wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronapandemie im Ranking gesunken. Gleiches gilt für chinesische Städte, die aufgrund einer starken Abwertung der Währung Renminbi und der Folgen von Covid-19 zu den größten Absteigern gehören.
Für russische Städte hingegen bedeutete die schwache Währung, allen voran der Rubel, eine deutliche Abstufung. So landete die russische Hauptstadt Moskau auf Platz 142 und die zweitgrößte Stadt Sankt Petersburg sogar auf Rang 147. Dies verdeutlicht einmal mehr die hohen Auswirkungen von Währungsschwankungen auf die Lebenshaltungskosten in großen Metropolen.
Insgesamt lässt sich festhalten, dass die teuersten Städte der Welt für viele finanziell immer mehr zur Belastung werden. Die hohe Inflation und Wechselkursveränderungen haben die Lebenshaltungskosten in vielen Städten in die Höhe getrieben. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, werden wir wohl noch mehr europäische Städte in Zukunft in den Top Ten sehen.
(eulerpool-AFX)