Amazon passt Einzelhandelsausrichtung an: Konzern schließt Modestores

Diese Entscheidung folgt auf frühere Rückzüge aus stationären Geschäftsmodellen und unterstreicht die bisherige Tendenz.

Amazon streicht Fashion-Filialen aus seinem Sortiment. Dies ist jedoch nicht das erste Mal, dass der Techgigant physische Geschäfte aufgibt. Die jüngste Entscheidung markiert jedoch einen gravierenden Kurswechsel in der Einzelhandelsstrategie des E-Commerce-Riesen. Laut CNBC wird Amazon seine Bekleidungsgeschäfte schließen, die erst vor anderthalb Jahren in Los Angeles eröffnet wurden.

Am 9. November sollen die beiden Filialen in Columbus, Ohio, und Glendale, Kalifornien, für immer schließen. “Nach sorgfältiger Überlegung haben wir beschlossen, unsere beiden physischen Amazon Style-Einzelhandelsgeschäfte zu schließen und uns auf unser Online-Modeeinkaufserlebnis zu konzentrieren”, erklärte Amazon-Sprecherin Kristen Kish unter Verweis auf Bloomberg. Dort könne man weiterhin “neue, aufregende Auswahlmöglichkeiten zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten und innovative Technologien einführen, um den Bedürfnissen jedes Kunden gerecht zu werden.”

Trotz des Ausstiegs aus dem stationären Handel wird Amazon auch weiterhin in diesen Bereich investieren. Dies umfasse sowohl Amazon Fresh als auch Whole Foods Market, Amazon Go und Partnerschaften mit Drittanbietern, so Kish. Dennoch ist dies nicht der erste Rückzug des Unternehmens aus der Offline-Welt. Laut Forbes hat Amazon im vergangenen Jahr eine Reihe von Buchhandlungen, Popup-Stores und Convenience-Shops geschlossen, um Kosten zu senken. Insgesamt trennte sich das Unternehmen von68 physischen Standorten.

Auch in diesem Jahr hat Amazon bereits physische Geschäfte geschlossen, darunter im April acht Standorte des kassenlosen Amazon Go-Stores. Ein Sprecher erklärte damals, dass das Unternehmen regelmäßig sein Filial-Portfolio bewerte und Optimierungsentscheidungen treffe. Trotzdem kündigte Amazon an, am Amazon-Go-Format festzuhalten und weiterhin in dieses zu investieren.

Im vergangenen Quartal konnte Amazon mit seinen physischen Geschäften fast fünf Milliarden US-Dollar erwirtschaften. Doch im Vergleich dazu brachte der Online-Shop des Technologieriesen 57 Milliarden US-Dollar ein. Finanzvorstand Brian Olsavsky erklärte laut Forbes, dass Amazon im letzten Quartal eine Wertminderung von 720 Millionen US-Dollar zu verzeichnen hatte, von der Amazon Fresh und Amazon Go den größten Teil ausmachten. Daraufhin kündigte das Unternehmen im März an, acht Amazon-Go-Stores aufgrund eines Portfoliowertverlusts zu schließen.

Mit der jüngsten Entscheidung, seine beiden physischen Fashion-Stores zu schließen, markiert Amazon laut CNBC einen erneuten Kurswechsel in seiner Strategie für den stationären Einzelhandel. Dennoch will das Unternehmen weiterhin neue Geschäfte eröffnen und seine Lebensmittelkette Fresh ausbauen. Erst kürzlich wurden zwei neu gestaltete Geschäfte in Chicago eröffnet.

Kish betonte zudem die enge Zusammenarbeit mit den betroffenen Mitarbeitern, um ihnen die Möglichkeit zu geben, in andere Rollen innerhalb des Unternehmens zu wechseln. Für diejenigen, die sich gegen einen Verbleib bei Amazon entscheiden, ist eine Abfindung vorgesehen. Die Zukunft des physischen Geschäfts von Amazon bleibt weiterhin abzuwarten.

(eulerpool-AFX)

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