Zahl der Spender erreicht niedrigsten Stand seit 2005

In Deutschland sorgen diverse Krisen, wirtschaftlicher Abschwung und Inflation für Verunsicherung.

Deutschland befindet sich in einer Zeit voller Krisen und wirtschaftlicher Unsicherheit. Die Menschen sind verunsichert und die Inflation macht es vielen schwer, finanziell über die Runden zu kommen. Angesichts der schwierigen Lage sind viele kaum in der Lage, etwas für Notleidende zu spenden.

Dies zeigt sich auch in den Ergebnissen einer aktuellen Untersuchung des Deutschen Spendenrates, die am Montag in Berlin veröffentlicht wurde. Seit 2005 wird diese Umfrage jedes Jahr durchgeführt und noch nie zuvor waren so wenige Menschen bereit zu spenden wie in diesem Jahr. Lediglich 14 Millionen Privatpersonen ab dem Alter von zehn Jahren unterstützten im Zeitraum der ersten drei Quartale des Jahres gemeinnützige Organisationen, Hilfs- und Wohltätigkeitsorganisationen sowie Kirchen.

Im Vergleich zum Vorjahr sind das zwei Millionen Spender weniger. Der deutliche Rückgang ist besorgniserregend, so Martin Wulff, Geschäftsführer des Deutschen Spendenrats. Dennoch liegt das Spendenaufkommen dieses Jahr trotz der Inflation auf einem ähnlichen Niveau wie in den guten Spendenjahren 2017 bis 2019. Insgesamt wird bis zum Ende des Jahres mit Spendeneinnahmen in Höhe von rund fünf Milliarden Euro gerechnet.

Allerdings ist auch beim Spendenvolumen ein Rückgang zu sehen, verglichen mit den Jahren 2021 und 2022. Im Zeitraum von Januar bis September wurden etwa 3,2 Milliarden Euro gespendet, was rund 600 Millionen Euro weniger sind als im Vorjahr. Besonders stark ist der Rückgang im Bereich der Not- und Katastrophenhilfe zu verzeichnen.

Dies ist jedoch ein Effekt, der nach Katastrophensituationen häufig auftritt, wie die Auswertung erklärt. In den letzten Jahren wurden in diesem Bereich Rekordsummen gesammelt, zum Beispiel nach dem Hochwasser im Ahrtal 2021 und dem Krieg in der Ukraine im Jahr 2022. Die Erhebung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) basiert auf regelmäßigen Angaben von 10.000 Menschen ab zehn Jahren.

Der Spendenrat ist ein Dachverband von rund 70 Organisationen, die Spenden sammeln. Trotz des Rückgangs in diesem Jahr bleibt die Hoffnung, dass Spendenbereitschaft in Deutschland ein wichtiger Teil des Gemeinwohls bleibt.

(eulerpool-AFX)

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