Telefónica Deutschland verzeichnet beeindruckendes Quartalsergebnis mit einem Anstieg von 37 %

Im Q3 konnte Telefónica Deutschland einen leichten Anstieg bei den Einnahmen und beim operativen Ergebnis verbuchen.

Telefónica Deutschland steigerte im dritten Quartal sowohl die Einnahmen als auch das operative Ergebnis und verbesserte die operative Marge. Der Telekomdienstleister erzielte Rückenwind durch einen starken Zuwachs von rund 400.000 Vertragskunden im Mobilfunkgeschäft. Das Unternehmen bekräftigte seinen im Juli angehobenen Ausblick für das Gesamtjahr. CEO Markus Haas erklärte: “Nach einem starken dritten Quartal sind wir voll auf Kurs, unsere Ziele für das Geschäftsjahr 2023 zu erreichen.”

Der Umsatz des Unternehmens stieg in den drei Monaten um 2,2 Prozent auf 2,131 Milliarden Euro. Der Serviceumsatz im Mobilfunkgeschäft wuchs um 3,4 Prozent auf 1,523 Milliarden Euro, während der Umsatz mit Endgeräten um 2,1 Prozent auf 395 Millionen Euro zurückging. Die Nachfrage nach hochwertigen Smartphones blieb weiterhin stark, während die Gesamtnachfrage nach “O2 my Handy”-Verträgen den deutschen Markt spiegelte und damit etwas schwächer ausfiel.

Der bereinigte operative Gewinn (OIBDA) stieg um 3,6 Prozent auf 665 Millionen Euro. Dies war auf die starke operative Entwicklung und ein erfolgreiches Kostenmanagement zurückzuführen. Die entsprechende Marge lag mit 31,2 Prozent über den 30,8 Prozent des Vorjahreszeitraums. Nach Steuern erzielte das Unternehmen 41 Millionen Euro gegenüber 39 Millionen im Vorjahreszeitraum. Dies übertraf die Erwartungen der Analysten.

Für das Jahr 2023 plant Telefónica Deutschland, das obere Ende seiner Prognosespanne für Umsatz und OIBDA zu erreichen, wobei das Wachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich liegen soll. Der spanische Telekommunikationskonzern Telefónica plant, seine Deutschlandtochter, die unter dem Namen O2 bekannt ist, vollständig zu übernehmen. Das Unternehmen gab überraschend ein Angebot zur Übernahme von bis zu 28,19 Prozent des Grundkapitals bekannt. Derzeit hält Telefónica bereits 71,81 Prozent der Anteile. Das Unternehmen plant, sich auf seine Kernmärkte zu konzentrieren, wobei Deutschland einer der “attraktivsten und stabilsten Telekommunikationsmärkte in Europa” darstellt. Es soll kein Beherrschungs- oder Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen werden.

Telefónica Deutschland ist einer der drei Mobilfunknetzbetreiber in Deutschland, dessen größte Konkurrenten die Deutsche Telekom und Vodafone sind. Nach Angaben von Telefónica Deutschland prüfen Vorstand und Aufsichtsrat des Unternehmens das Angebot und werden dann Stellung nehmen. Das Unternehmen beschäftigt rund 7500 Vollzeitkräfte und hat neben der Zentrale in München einen großen Standort in Düsseldorf, der ehemaligen Zentrale von E-Plus.

Der Deutschlandchef Markus Haas bezeichnete das Vorhaben der spanischen Mutter als “starkes Commitment”. Finanzierungsprobleme sollten für die Spanier kein Problem bei dem Deal darstellen, da sie derzeit über sieben Milliarden Euro Cash brutto in der Bilanz verfügen, was ausreichend Spielraum für die Finanzierung lässt, schrieb Analyst Akhil Dattani von JPMorgan in einer ersten Einschätzung der Transaktion.

Die DZ Bank hat den fairen Wert der Aktien von Telefónica Deutschland von1,80 auf das Niveau der Übernahmeofferte der spanischen Mutter Telefónica von 2,35 Euro angehoben. Die Einstufung lautet “Halten”, da eine Aufstockung der Offerte unwahrscheinlich erscheint. Der Aktienkurs von Telefónica Deutschland stieg am Dienstag um fast 40 Prozent, nachdem das Angebot der spanischen Telefónica für eine Komplettübernahme bekannt gegeben wurde. Damit konnten die Verluste ausgeglichen werden, die Anfang August entstanden waren, als der bisherige Roaming-Partner 1&1 seine neue Partnerschaft mit Vodafone bekannt gegeben hatte. Die Aktien von Telefónica Deutschland stiegen via XETRA um 37,63 Prozent auf 2,35 Euro.

Die spanische Telefónica bietet für die rund 840 Millionen Papiere oder gut 28 Prozent der Aktien, die ihr noch nicht gehören,2,35 Euro je Aktie in bar. Damit beläuft sich das Volumen des Deals auf knapp zwei Milliarden Euro. Laut eigenen Angaben hält Telefónica derzeit rund 70 Prozent an Telefónica Deutschland. Auf der Handelsplattform XETRA dauerte es am Dienstagmorgen gut eine Dreiviertelstunde, bis ein erster Kurs für die Aktien von Telefónica Deutschland ermittelt werden konnte. Mit 2,35 Euro lag dieser exakt auf dem gebotenen Kaufpreis. Die Kurs-Rally zog auch andere Papiere deutscher Telekomanbieter wie United Internet und 1&1 um jeweils knapp 6 Prozent nach oben.

Erst Anfang August waren Telefónica Deutschland binnen zwei Handelstagen um gut 23 Prozent eingebrochen, als der bisherige Roaming-Partner 1&1 zum Netzbetreiber Vodafone wechselte. Der derzeitige Vertrag zwischen Telefónica und 1&1 für 4G endet im November, während bei Vodafone mit dem 5G-Netz der neueste Mobilfunkstandard angeboten wird. Analysten bewerteten diesen Wechsel als strategisch schweren Schlag für Telefónica Deutschland.

(eulerpool-AFX)

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