IWF-Direktorin fordert Anhebung der CO₂-Besteuerung

Inmitten von Krieg, Klimawandel und begrenzten Budgets erinnert die IWF-Chefin Regierungen an ein einfaches Instrument zur Eindämmung der Klimaerwärmung.

Die globale Erderwärmung und ihre verheerenden Folgen sind unbestreitbar, und es ist höchste Zeit, dass Regierungen weltweit handeln. Eine mögliche Lösung zur Eindämmung des Klimawandels liegt laut der Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgiewa, in der stärkeren Nutzung von CO₂-Preisen.

Inflationsraten, Devisenkurse und Staatsverschuldung sind entscheidende Faktoren für Regierungen bei der Festlegung von Wirtschaftspolitiken, doch in Zeiten von Krieg, Klimawandel und knappen Haushaltskassen wird klar, dass die üblichen Strategien nicht ausreichen.

Georgiewa betont auf der Weltklimakonferenz in Dubai, dass ein starker Anreiz zur Reduzierung von CO₂-Emissionen ein Preis auf diesen klimaschädlichen Ausstoß sei. Der Ausstieg aus Subventionen für fossile Brennstoffe müsse begleitet werden von Unterstützung für ärmere Bevölkerungsgruppen.

Die Idee dahinter ist simpel: Staaten können durch einen CO₂-Preis zusätzliche Steuern auf fossile Energieträger erheben, je nach ihrem Ausstoß an CO₂. Dies würde dazu führen, dass Gas, Benzin, Öl und fossil erzeugter Strom für Verbraucher teurer werden. Haushalte und Unternehmen hätten somit einen Anreiz, weniger dieser Energien zu nutzen. Investitionen in Technologien und Anlagen, die den Verbrauch von fossilen Brennstoffen reduzieren, würden dadurch attraktiver.

Ein anschauliches Beispiel ist der Einbau einer Wärmepumpe als Alternative zum Heizen mit Gas, wenn ein CO₂-Preis erhoben wird. Kristalina Georgiewa unterstreicht, dass sich dieser Einbau durch höhere Kosten für den CO₂-Ausstoß eher lohnen würde, als im aktuellen Status quo.

Diese Idee wird auch von vielen Politikern und Wissenschaftlern unterstützt. So forderte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen in Dubai, dass klimaschädliche Treibhausgase durch höhere Preise auf ihren Ausstoß reduziert werden müssten, um das Ziel einer globalen Erwärmung unter 1,5 Grad einzuhalten. Die Bepreisung von CO₂ gehöre zu den mächtigsten Werkzeugen, um dieses Ziel zu erreichen. Starke Umweltverschmutzer sollten einen fairen Preis zahlen und die Einnahmen könnten in den Kampf gegen den Klimawandel reinvestiert werden.

In Deutschland hat auch die Wirtschaftsprofessorin und “Wirtschaftsweise” Veronika Grimm vorgeschlagen, dass die Bundesregierung verstärkt auf Kohlenstoffdioxid-Preise setzen solle, um trotz der knappen Kassen die Klimaziele zu erreichen. Die Idee dahinter ist, dass mit steigenden CO₂-Kosten klimaschonende Investitionen im Vergleich zu Verbrennungstechnik ähnlich attraktiv werden wie durch die bisherigen umfassenden Subventionen, beispielsweise für den Einbau von Wärmepumpen. Bislang war die Strategie der Bundesregierung, Bürger mit hohen Fördergeldern zu diesem Schritt zu bewegen. Doch auch schmerzhaft hohe CO₂-Preise könnten einen ähnlichen Effekt erzielen.

Trotz dieser Vorteile scheuen sich die meisten Parteien in Deutschland jedoch vor einem solchen Schritt. Sie fürchten Unmut in der Bevölkerung und eine Überlastung von Gruppen mit geringeren Einkommen. Ökonomen schlagen daher schon lange vor, die Einnahmen aus dem CO₂-Preis am Ende des Jahres vollständig an die Bürger auszuschütten, anstatt sie für staatliche Programme auszugeben. Dies könnte die Akzeptanz der CO₂-Bepreisung in der Bevölkerung erhöhen, wie es bereits in Ländern wie der Schweiz praktiziert wird. Auch die Ampel-Regierung hatte eine ähnliche Idee, diese jedoch nicht umgesetzt.

Es ist unumstritten, dass der CO₂-Preis drastisch erhöht werden muss, um den Klimawandel einzudämmen. Die Forderung von Kristalina Georgiewa und anderen Experten nach einer stärkeren Bepreisung von CO₂-Emissionen sollte von Regierungen ernst genommen werden, um die Zukunft unseres Planeten zu sichern.

(eulerpool-AFX)

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