Google enthüllt Gemini, einen potenziellen Konkurrenten für GPT-4

Google stellt mit dem neuen KI-Modell Gemini einen bedeutenden Schritt in der KI-Entwicklung vor, um die Beliebtheit der OpenAI-Textroboter einzuholen und aufzuholen.

Google hat die Vormachtstellung im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) verloren, doch das Unternehmen will mit seinem neuen Modell Gemini wieder aufholen. Dabei soll es nicht nur schneller, sondern auch vielseitiger als GPT-4 von OpenAI sein. Laut Google-Chef Sundar Pichai ist das Ziel des Unternehmens, zu einer „AI-first company“ zu werden und KI-Entwicklungen priorisiert voranzutreiben. Mit Gemini, dem bisher leistungsfähigsten und vielseitigsten Modell, will Google dieses Ziel erreichen.

Die Ankündigung kommt zur rechten Zeit, auch wenn Google normalerweise darauf verzichtet, wichtige Produkte zwischen Thanksgiving und Silvester vorzustellen. Doch das Unternehmen ist sich der Bedeutung von Gemini bewusst. US-Fachmedien sprechen bereits von der „wichtigsten Produktinitiative des Jahrzehnts“. Denn Google muss dringend zu Microsoft und OpenAI aufholen, nachdem der Textroboter ChatGPT von OpenAI mit einer wahren Hype Ende 2022 für Aufsehen sorgte.

Die Vorstellung von Gemini soll nun den Rückstand zu Microsoft und OpenAI wettmachen. Bei der Präsentation betonte Google den Vorteil von Gemini gegenüber dem Angebot von OpenAI. So schneidet Gemini in Branchenvergleichstests wie MMLU besser ab als GPT-4. Auch in anderen Bereichen wie Denkvermögen und Verständnis von Mathematik soll Gemini führend sein.

Besonders beeindruckend ist, dass Gemini nicht nur Texte, sondern auch Bilder, Audio und Code verstehen kann. Das Modell ist auch im Jura-Bereich einsetzbar und kann sogar handschriftliche Eingaben verarbeiten. Ein Beispielvideo zeigt, wie Gemini einem Schüler bei Mathematikhausaufgaben hilft, indem es geometrische Figuren erkennt und berechnet.

Doch auch Forschern kann Gemini helfen. Laut Google kann das Modell in der Mittagspause 200.000 wissenschaftliche Paper nach relevanten Informationen durchsuchen. Trotz vielversprechender Ankündigungen hat das Handelsblatt und andere Medien Gemini noch nicht im Praxiseinsatz getestet. Bisher hatten nur ausgewählte Programmierer Zugriff auf das Modell.

Gemini wird in drei verschiedenen Versionen mit unterschiedlichen Anforderungen an die Rechenkapazität verfügbar gemacht. Das rechenintensivste Modell Gemini Ultra übernimmt „hochkomplexe Aufgaben“, die Standardversion ist Gemini Pro und die rechensparende Variante Gemini Nano wird auf Google Pixel-Smartphones eingesetzt werden.

Das Hin und Her rund um die Vorstellung von Gemini zeigt, wie wichtig der KI-Bereich für Google ist. Ursprünglich waren mehrere Vor-Ort-Events in verschiedenen US-Städten geplant, die jedoch gestrichen wurden. Stattdessen wurden ausgewählte Medien zur virtuellen Vorab-Produktvorstellung eingeladen. Laut Medienberichten war Google-Chef Pichai nicht zufrieden mit der Handhabung von Gemini bei nicht-englischen Eingaben.

Die Konkurrenz schläft jedoch nicht. Erst vor kurzem kündigte Amazon Web Services auf seiner Kundenkonferenz mehrere Produkte mit generativer KI an, darunter den Chatbot Q, der sich an Geschäftskunden richtet. Auch OpenAI, bisheriger Marktführer, kämpft mit internen Umstrukturierungen.

Gemini könnte Google dabei helfen, im KI-Wettrennen wieder aufzuschließen. Doch das Unternehmen muss sich beweisen und darf sich keine gravierenden Fehler erlauben. Konzernchef Pichai ist sich dessen sicherlich bewusst.

(eulerpool-AFX)

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