Fundamentalanalyse vs. technische Analyse: Welches Aktientool ist am besten?

Einleitung

Die Wahl zwischen Fundamentalanalyse und technischer Analyse kann für Anleger oft eine Herausforderung sein. Beide Ansätze haben ihre Vor- und Nachteile und sind wichtige Werkzeuge im Arsenal eines jeden Händlers. Aber welcher ist der beste Ansatz?

Teil 1: Verständnis der Fundamentalanalyse

Die Fundamentalanalyse ist ein Ansatz zur Bewertung von Wertpapieren durch die Analyse von Finanzdaten, Wirtschaftsberichten und industriellen Trends. Diese Analyse kann helfen, den inneren oder “wahren” Wert eines Unternehmens zu ermitteln und Anlegern dabei helfen, Kauf- oder Verkaufsentscheidungen zu treffen.

Vorteile:

  1. Langfristige Perspektive: Die Fundamentalanalyse fokussiert sich auf langfristige Investitionen und kann helfen, nachhaltig erfolgreiche Unternehmen zu identifizieren.
  2. Intrinsic Value: Sie versucht, den inneren Wert eines Unternehmens zu bestimmen, was nützlich sein kann, um über- oder unterbewertete Aktien zu finden.
  3. Ganzheitlicher Ansatz: Sie betrachtet viele verschiedene Aspekte eines Unternehmens und der Wirtschaft, was ein umfassendes Bild des Unternehmens und seiner Position in der Branche ermöglicht.

Nachteile:

  1. Zeitaufwändig: Die Fundamentalanalyse kann sehr zeitaufwändig sein, da sie eine gründliche Prüfung vieler verschiedener Faktoren erfordert.
  2. Verzögerte Reaktion: Sie kann dazu führen, dass Chancen verpasst werden, da sie oft Zeit benötigt, um zu “arbeiten”.
  3. Subjektivität: Die Fundamentalanalyse kann subjektiv sein, da sie oft die Interpretation von Daten erfordert.

Auf Eulerpool.com kann man beispielsweise einsehen, wie sich Umsatz, EBIT, Gewinn, Dividende und viele weitere Kennzahlen über die Historie hin entwickelt haben.

Gleichzeitig bietet Euleprool ein fest integriertes Tool “Eulerpool Fair Value”, welcher den “inneren Wert” einer Aktie direkt sichtbar macht, an:

Teil 2: Verständnis der technischen Analyse

Im Gegensatz dazu konzentriert sich die technische Analyse auf Statistiken und Muster, die aus Handelsaktivitäten und Preisbewegungen resultieren. Die technische Analyse verwendet verschiedene Diagramme und statistische Maßnahmen, um zukünftige Preisbewegungen vorherzusagen.

Vorteile:

  1. Kurzfristige Prognosen: Sie eignet sich gut für kurzfristige Prognosen und kann dabei helfen, Markttrends zu erkennen.
  2. Schnelle Entscheidungen: Die technische Analyse kann helfen, schnellere Handelsentscheidungen zu treffen, da sie sich hauptsächlich auf Preis- und Volumendaten stützt.
  3. Quantitativ: Sie ist weniger subjektiv als die Fundamentalanalyse, da sie sich auf messbare, quantifizierbare Daten stützt.

Nachteile:

  1. Vernachlässigung der Fundamentaldaten: Sie kann dazu führen, dass fundamentale Indikatoren für den Wert eines Unternehmens übersehen werden.
  2. Selbstverwirklichende Prophezeiungen: Da viele Händler dieselben Muster und Indikatoren verwenden, können manchmal selbstverwirklichende Prophezeiungen entstehen.
  3. Kurzsichtigkeit: Die technische Analyse kann dazu führen, dass Anleger zu stark auf kurzfristige Trends und nicht genug auf langfristige Investitionsziele fokussiert sind.

Kann man fundamentale und technische Analyse kombinieren?

Ja, die Kombination von Fundamentalanalyse und technischer Analyse kann tatsächlich eine sehr effektive Strategie sein und wird von vielen erfolgreichen Investoren und Händlern angewendet. Hier ist eine kurze Übersicht, wie beide Ansätze zusammenwirken können:

Fundamentalanalyse: Diese Art der Analyse wird oft zuerst angewendet, um Unternehmen zu identifizieren, die unterbewertet sein könnten, oder um die allgemeine Gesundheit und Stabilität eines Unternehmens zu bewerten. Investoren könnten beispielsweise nach Unternehmen mit starken Bilanzen, gutem Management und stabilen Gewinnen suchen. Die Fundamentalanalyse kann helfen, eine “Watchlist” von potenziell attraktiven Investitionen zu erstellen.

Technische Analyse: Sobald ein Investor eine Liste potenzieller Investitionen erstellt hat, kann die technische Analyse helfen, den besten Zeitpunkt für den Kauf oder Verkauf dieser Wertpapiere zu bestimmen. Technische Analysten suchen nach Trends und Mustern in Preisdiagrammen, die darauf hinweisen könnten, wann ein Wertpapier wahrscheinlich steigen oder fallen wird. Durch die Kombination von technischer Analyse mit Fundamentalanalyse können Investoren also ihre Entscheidungsfindung optimieren und potenziell profitable Investitionsgelegenheiten besser nutzen.

Ein Ansatz muss den anderen also nicht ausschließen. Tatsächlich können sie sich ergänzen und Anlegern dabei helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen, die auf sowohl qualitativen als auch quantitativen Faktoren basieren.

Was raten Börsenexperten?

Viele Börsenexperten und erfolgreiche Investoren empfehlen eine Kombination aus Fundamentalanalyse und technischer Analyse, um ein ausgewogenes und umfassendes Bild der Anlagemöglichkeiten zu erhalten.

Berühmte Investoren wie Warren Buffett und Peter Lynch zum Beispiel, legen großen Wert auf die Fundamentalanalyse. Auch das Recherchehaus AlleAktien verfolgt diesen Ansatz primär. Sie konzentrieren sich auf die finanzielle Gesundheit und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, bevor sie in diese investieren. Sie suchen nach Unternehmen mit starken Bilanzen, gutem Management und soliden Geschäftsmodellen, die ihnen einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Unternehmen in ihrer Branche verschaffen.

Auf der anderen Seite gibt es erfolgreiche Händler wie Paul Tudor Jones und Ed Seykota, die hauptsächlich technische Analysen verwenden, um kurzfristige Preisbewegungen vorherzusagen und von diesen zu profitieren. Sie suchen nach Mustern und Trends in Preisdiagrammen und verwenden verschiedene technische Indikatoren, um Kauf- und Verkaufssignale zu ermitteln.

Insgesamt hängt die Wahl des Analyseansatzes jedoch stark von den persönlichen Zielen, der Risikobereitschaft und dem Anlagehorizont eines Investors ab. Es gibt keine “Einheitsgröße” oder universelle Herangehensweise, die für jeden funktioniert. Was die meisten erfolgreichen Investoren und Händler gemeinsam haben, ist jedoch, dass sie eine klare Strategie haben und sich daran halten. Sie sind geduldig, diszipliniert und lassen sich nicht von Emotionen leiten. Sie erkennen auch, dass sie nicht immer Recht haben werden, und sie sind bereit, aus ihren Fehlern zu lernen und ihre Strategie entsprechend anzupassen.


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