Foxconn plant milliardenschwere Investition zur Erweiterung der Produktion in Indien

Apple strebt seit Monaten an, seine Abhängigkeit von China zu reduzieren; eine Milliardeninvestition in indische Produktionsanlagen bestätigt diesen Kurs.

Der Technologiegigant Apple hat angekündigt, über 1,5 Milliarden Dollar in ein indisches Bauprojekt zu investieren, wodurch seine Abhängigkeit von China bei der Produktion seiner Produkte verringert werden soll. Dies unterstreicht das ernsthafte Bestreben des Konzerns und seiner Zulieferer, ihre Präsenz in Indien zu stärken.

Der bevölkerungsreichste Staat der Welt bietet für Apple nicht nur einen immer wichtiger werdenden Markt, sondern auch immense Wachstumschancen. So hat der renommierte Analyst Erik Woodring von Morgan Stanley kürzlich sein Kursziel für Apple von 190 auf 220 US-Dollar angehoben, um die vielversprechenden Wachstumsaussichten in Indien zu reflektieren.

Die Produktion von iPhones wird dabei ebenfalls immer mehr in Richtung Indien verlagert. Der taiwanesische Apple-Zulieferer Foxconn steht dabei an vorderster Front und hat nun einen weiteren Schritt in diese Richtung unternommen. Das Unternehmen plant, über seine Tochtergesellschaft Hon Hai Technology India Mega Development eine bedeutende Investition von über 1,5 Milliarden Dollar in ein indisches Bauprojekt zu tätigen.

Dies geht aus taiwanesischen Sicherheitsunterlagen und indischen Unternehmensregisterauszügen hervor. Nähere Informationen zum Standort und dem Produktionsschwerpunkt des Projekts wurden jedoch noch nicht bekanntgegeben.

Laut den Unterlagen, aus denen “CNBC” zitiert, ist der Zweck des Projekts, Apples “operative Nachfrage” zu erfüllen. Die Tochtergesellschaft wird zudem einen gleichwertigen Betrag in indischen Rupien für ein weiteres Bauvorhaben bereitstellen, um betriebliche Anforderungen zu erfüllen. Foxconn, ein bedeutender Apple-Zulieferer mit wichtigen Betrieben auf dem chinesischen Festland, hat im Jahr 2020 aufgrund von COVID-19-Sperrungen in seinen Fabriken schwere Rückschläge erlitten.

Die Auswirkungen auf die iPhone-Produktion, die ein wesentlicher Bestandteil der Fertigungsprozesse für Apple ist, waren drastisch. Geopolitische Unsicherheiten in China haben Apple-Zulieferer dazu veranlasst, ihre starke Abhängigkeit von diesem Land zu überdenken.

Als Reaktion darauf hat Foxconn verschiedene Initiativen in Indien angekündigt, darunter ein 600-Millionen-Dollar-Projekt im Bundesstaat Karnataka und eine 500-Millionen-Dollar-Fabrik im Bundesstaat Telangana, beide im Süden Indiens gelegen.

Die neue Investition findet einige Monate nachdem Foxconn “in gegenseitigem Einvernehmen” aus einem19,5 Milliarden Dollar teuren Joint Venture zur Herstellung von Chips in Indien ausgestiegen ist. Das Unternehmen betonte jedoch, weiterhin “zuversichtlich” zu sein in Bezug auf die Ambitionen der indischen Halbleiterindustrie. Die neue Foxconn-Investition reiht sich damit ein in eine Serie von in den letzten Monaten angekündigten Projekten des Zulieferers.

Apple ist nicht der einzige US-Konzern, der Milliarden in den Aufbau neuer Produktionsanlagen in Indien investiert. Auch führende Hersteller von Laptops wie Dell und HP beteiligen sich mittlerweile an einem Subventionsprogramm der indischen Regierung. Der rapide Anstieg der Kaufkraft in Indien und die vergleichsweise stabile geopolitische Situation machen das Land zu einem attraktiven Ziel für langfristige Investitionen von US-Unternehmen.

(eulerpool-AFX)

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