Finanzinvestor Cevian beteiligt sich an UBS mit dem Ziel, den Aktienkurs zu verdoppeln

Ein aktivistischer Investor hat die UBS ins Visier genommen und erkennt in der größten Schweizer Bank “erhebliches Wertpotenzial”.

Die größte Schweizer Bank UBS steht im Fokus eines aktivistischen Investors, der signifikantes Potenzial in dem Unternehmen sieht. Der Finanzinvestor Cevian gab am Dienstag bekannt, dass er mit einem Anteil von rund 1,3 Prozent bei der Vermögensverwaltung für reiche Privatkunden eingestiegen ist – was einem Wert von 1,2 Milliarden Euro entspricht. Laut Mitgründer Lars Förberg erkennt Cevian ein erhebliches Wertpotenzial in UBS und strebt eine Verdoppelung des Aktienwerts auf 50 Franken an.

Förberg betonte zudem, dass der Verwaltungsrat und das Managementteam der UBS hervorragende Arbeit bei der Integration der Credit Suisse geleistet haben. Cevian ist in der Schweiz kein Unbekannter und besitzt bereits Anteile an dem Elektrotechnikkonzern ABB. Es ist üblich für Cevian, Investitionen innerhalb von fünf Jahren zu verdoppeln.

Die UBS-Aktie hat im laufenden Jahr bereits um fast 50 Prozent an Wert gewonnen, hauptsächlich aufgrund der günstigen Übernahme der angeschlagenen Rivalin Credit Suisse.

Im Zuge des Debakels bei der Credit Suisse fordert die Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) mehr Macht. In Zukunft will die Behörde auch in der Lage sein, Geldstrafen aufgrund von Fehlverhalten von Instituten zu verhängen.

Dies geht aus einem 89-seitigen Bericht der Finma hervor, der sich mit den Lehren aus dem Niedergang der zweitgrößten Schweizer Bank beschäftigt. Zusätzlich soll es eine klarere Zuordnung von individuellen Verantwortlichkeiten von Führungsorganen geben. Die Behörde schlägt außerdem eine Regeländerung vor, um eine stärkere Kontrolle über die Vergütung zu haben. Finma-Präsidentin Marlene Amstad betont dabei, dass die Stärkung der gesetzlichen Grundlage der Aufsicht entscheidend für die Zukunft des Schweizer Finanzplatzes in den nächsten fünf bis zehn Jahren sei.

Im März 2023 wurde die Credit Suisse in einer von der Regierung orchestrierten Aktion von der UBS übernommen, nachdem sie von einem Bankensturm heimgesucht wurde. In ihrem Bericht identifiziert die Finma Mängel in der Strategie und im Management als Ursache für die Probleme. Auch die Vergütungen spielen eine Rolle, da auch in Jahren mit großen Verlusten die variablen Vergütungen hoch blieben und Negativereignisse kaum Einfluss auf die Boni hatten. Die Finma, die viel Kritik für ihre Rolle in der Krise einstecken musste, gibt sich dabei gute Noten.

Thomas Hirschi, Leiter des Krisenstabs der Finma, erklärt, dass die Behörde alle ihnen zur Verfügung stehenden Instrumente genutzt hat, um das Risiko einer Destabilisierung der Credit Suisse frühzeitig zu erkennen. Jedoch konnten die Ursachen für den Vertrauensverlust und die Mängel in der Strategieumsetzung und im Risikomanagement nicht vollständig ausgeglichen werden.

Die Finma fordert daher die Befugnis, je nach Risiko einer Bank zusätzliche Eigenmittelverfügungen treffen zu können. Auch die Abwicklungsplanung soll zukünftig auf schnellere Bankenstürme und mehr Krisenszenarien ausgerichtet sein.

(eulerpool-AFX)

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