Europäische Union verabschiedet Verbot zur Vernichtung unverkaufter Kleidung

EU verbietet Modehändlern, Bekleidung zu vernichten; größere Firmen besonders betroffen, kleinere mit Ausnahmen. Ziel: Langlebigkeit durch Reparaturindex.

Modehändler in der Europäischen Union sehen sich mit einem neuen Verbot konfrontiert – die Vernichtung von Bekleidung wird untersagt. Insbesondere größere Unternehmen sind von dieser Regelung betroffen, während für kleinere Unternehmen Ausnahmen gelten. Zudem soll ein Reparaturindex dafür sorgen, dass Produkte in Zukunft länger haltbar sind.

In der Nacht zum Dienstag einigten sich Vertreter des Europäischen Parlaments und der EU-Staaten darauf, dass die EU-Kommission in Zukunft auch auf weitere Produkte das Vernichtungsverbot ausweiten kann. Sowohl das Parlament als auch die EU-Staaten müssen dieser Einigung noch offiziell zustimmen, jedoch gilt dies als eine bloße Formalität.

Hintergrund dieser neuen Regelung ist der Vorschlag der EU-Kommission aus dem März 2022 zur sogenannten Ökodesign-Verordnung. Ziel ist es, Produkte langlebiger zu machen, sodass sie einfacher wiederverwendet, repariert oder recycelt werden können und somit weniger Ressourcen wie Energie und Wasser verbrauchen. Für kleine Unternehmen gibt es Ausnahmen, während mittlere Unternehmen eine Übergangsfrist von sechs Jahren erhalten. Generell soll das Verbot zwei Jahre nach Inkrafttreten der Verordnung angewandt werden.

Die konkreten Vorgaben für bestimmte Produkte sind noch nicht festgelegt. Die Vereinbarung sieht jedoch vor, dass die EU-Kommission verbindliche Vorgaben erlassen kann, um Produkte wie Möbel, Reifen, Waschmittel, Farben oder Chemikalien umweltfreundlicher zu gestalten. Auch zahlreiche Rohstoffe wie Eisen, Stahl oder Aluminium sollen zukünftig entsprechend reguliert werden. Für Autos oder militärische Produkte sind jedoch Ausnahmen vorgesehen.

Die Vorsitzende des Binnenmarktausschusses im EU-Parlament, Anna Cavazzini, unterstreicht außerdem die Einführung eines Reparaturindex. Dieser soll es Verbrauchern ermöglichen, bereits vor dem Kauf eines Produkts zu erkennen, wie einfach es zu reparieren ist. Damit soll die Langlebigkeit von Produkten gefördert werden.

(eulerpool-AFX)

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