Jonas Andrulis, Gründer des KI-Start-ups Europas, gewinnt sowohl in der Politik als auch bei Konzernen an Bedeutung.
Deutschlands führendes KI-Start-up hat einen wichtigen Schritt in Richtung europäischer Technologie-Souveränität gemacht. Das von Jonas Andrulis gegründete Unternehmen Aleph Alpha hat gerade eine beeindruckende Finanzierungsrunde absolviert, bei der namhafte Investoren wie Bosch, die Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) und SAP eingestiegen sind. Auch die Politik zeigt großes Interesse an dem vielversprechenden Start-up, das als deutsches Gegenmodell zu den KI-Giganten aus den USA und China gepriesen wird.
Andrulis, der mit seiner Firma bereits 500 Millionen Dollar eingesammelt hat, ist jedoch besorgt. Angesichts der Milliardeninvestitionen von OpenAI und Microsoft in die sogenannte generative KI für Unternehmen sieht er sein Unternehmen in existenzieller Gefahr. Er fürchtet um das Überleben seiner 60 Mitarbeiter. Denn die führenden KI-Angebote kommen bisher größtenteils aus den USA und China, wodurch europäische Unternehmen in technologischer Abhängigkeit geraten könnten.
Doch Andrulis ist nicht bereit aufzugeben. Seine Vision geht weit über die bereits erfolgreiche Basistechnologie seines Unternehmens hinaus. Er möchte sich mit bahnbrechenden Entwicklungen aus der KI-Forschung von der Konkurrenz abheben und Dinge erreichen, die bislang niemand für möglich hielt. Inmitten des Wettlaufs um die zukunftsweisende Technologie Künstlicher Intelligenz zwischen den USA und China, sieht Europa eine Chance aber auch eine ernsthafte Bedrohung. Die zunehmende Automatisierung eröffnet einerseits neue Möglichkeiten für Unternehmen, andererseits könnten sie aber auch in die Abhängigkeit von ausländischen Unternehmen geraten. Hier kommt Jonas Andrulis ins Spiel, der mit Aleph Alpha eine Alternative für europäische Unternehmen schafft.
Obwohl sein Unternehmen aufgrund seiner aktuellen Finanzierungsrunde und der Unterstützung namhafter Investoren große Erfolgsaussichten hat, bleibt Andrulis bescheiden und realistisch. Er betont, dass die Mission der europäischen Technologie-Souveränität eine enorme Herausforderung darstellt und keinesfalls so leicht zu erreichen ist.
Trotzdem wächst die Unterstützung für Andrulis und sein Team immer weiter. Spitzenpolitiker zeigen regelmäßig ihr Interesse an Aleph Alpha und setzen große Hoffnungen in das KI-Start-up als europäisches Gegenmodell zu den dominanten Tech-Riesen aus Übersee.
Mit seiner Mission, Europa im Wettbewerb um Künstliche Intelligenz zu stärken und technologische Souveränität zu erreichen, könnte Jonas Andrulis maßgeblich dazu beitragen, die Zukunft der europäischen Wirtschaft und Gesellschaft zu gestalten. Es ist eine hohe Verantwortung, die auf seinen Schultern ruht. Doch Andrulis ist bereit dafür und seine Vision lässt ihn auch bei möglichen Zweiflern nicht wanken. Für ihn steht fest, dass die KI-Technologie einen entscheidenden Punkt in der Geschichte der Menschheit darstellt und er alles daransetzen wird, diesen Punkt mitzugestalten.
Der Name Jonas Andrulis ist seit einem Jahr in den Köpfen der Menschen.42 Jahre alt, Wirtschaftsingenieur und “Nerd”, wie er sich selbst beschreibt. Ein Mann mit Glatze, Ziegenbart und einem steten grauen Hemd über dem schwarzen T-Shirt seiner Firma. Ein Mann, der es nie mochte, im Rampenlicht zu stehen, aber seit der Gründung seines Unternehmens Aleph Alpha im Jahr 2019 auf den großen Konferenzbühnen steht. Warum die Aufmerksamkeit? Weil Jonas Andrulis der CEO einer Firma ist, die die Zukunft des Technologiebereichs maßgeblich prägen wird. Seine Mission? Anfangs noch undeutlich für die Öffentlichkeit, aber seitdem immer klarer erkennbar.
Jonas Andrulis ist ein Mann mit einer Vision: Er möchte Künstliche Intelligenz (KI) für die Menschheit nutzbar machen, aber auch die potenziellen Gefahren im Blick behalten. Eine Vision, die bereits in seiner Studienzeit begann, als er eine KI-basierte Plattform startete. Und die sich im Laufe der Jahre weiterentwickelte, bis hin zur Gründung von Aleph Alpha im Jahr 2019.
Aber wer ist dieser Mann, der nun im Fokus des Interesses steht? Ein Seriengründer, der sich zunächst als Tech-Revolutionär sieht? Oder ein Mann, der bereits beim Technologiegiganten Apple seine Spuren hinterlassen hat? Die Antwort auf diese Frage liegt wohl irgendwo in der Mitte.
Schon als junger Erwachsener hatte Jonas Andrulis den Wunsch, Forscher und Physiker zu werden. Doch das Leben nahm ihn auf einen anderen, nicht minder spannenden Weg mit. Bei Apple arbeitete er in der KI-Forschung und war umgeben von brillanten Köpfen mit großartigen Ideen. Hier erkannte er bereits früh die neue Ära der KI und deren enormes Potenzial.
2014 wurde seine Firma Pallas Ludens von Apple gekauft und Jonas Andrulis erhielt eine Position im höheren Management unter CEO Tim Cook. Doch die internationale Unternehmenskultur und die Machtspiele, die auf der oberen Managementebene stattfinden, waren nichts für den deutschen Ingenieur. Schien es doch, als könne er in dem hierarchischen Gefüge nicht mehr frei seine Ideen äußern. “Ich bin ein deutscher Ingenieur. Wenn ich deine Idee scheiße finde, würde ich es gerne sagen”, scherzte er bei der Gründerkonferenz Slush’D in Heilbronn über die kalifornische Art der Kommunikation.
Für Jonas Andrulis war es an der Zeit, neue Wege zu gehen und aus der Management-Hölle auszubrechen. Er wollte nicht nur einfache KI-Algorithmen entwickeln, sondern die nächste Generation von KI, die noch nicht einmal in Sichtweite war. Und so gründete er zusammen mit seinem Kollegen Samuel Weinbach 2019 Aleph Alpha. Eine KI-Firma, mit der sie sich zum Ziel setzten, die Mensch-Maschine-Interaktion auf ein komplett neues Level zu bringen. Ein ambitioniertes Vorhaben, das bald auf die große Bühne treten sollte.
Im Laufe der Zeit erkannten Andrulis und Weinbach die Bedeutung der Mehrsprachigkeit in der KI-Entwicklung. Sie trainierten ihre Modelle auf verschiedenen Sprachen, darunter auch Deutsch. Ihre Firma nannten sie nach den Aleph-Zahlen, die unendliche Mengen messen können und symbolisch für eine KI mit unbegrenzten Möglichkeiten stehen. Ein Büro fanden sie auf dem Gelände einer US-amerikanischen Sicherheitsfirma in Heidelberg, wo sie auch ihr eigenes Rechenzentrum aufbauten. Doch zunächst dauerte es etwas, bis die Welt auf sie aufmerksam wurde. Denn wer kannte schon das damals noch kleine Unternehmen Aleph Alpha?
Die Gründer erinnern sich daran, dass sie oft das Gefühl hatten, nicht ernst genommen zu werden, obwohl sie schon damals von Innovationen und Transformation sprachen. Doch alles änderte sich, als im November 2022 ChatGPT veröffentlicht wurde. Ein KI-Textroboter, der auf dem GPT-Modell basiert, das von Aleph Alpha trainiert und entwickelt wurde. Plötzlich standen alle Medien Schlange, um mit Jonas Andrulis zu sprechen.
Und auch heute noch ist er gefragter denn je. Denn Aleph Alpha arbeitet bereits an der nächsten Generation von KI-Sprachmodellen. Modelle, die nicht nur einfache Aufgaben lösen, sondern eine neue Ära der Technologie einläuten werden. Eine industrielle Revolution, die das Potenzial hat, unsere Welt komplett zu verändern. Im Handelsblatt-Podcast spricht Jonas Andrulis vom transformativen Potenzial von KI und davon, dass sich der Arbeitsalltag von Programmierern signifikant verändern könnte.
Doch bereits jetzt wird deutlich, dass Aleph Alpha erst am Anfang einer aufregenden Reise steht. Und wer weiß, was die Zukunft noch alles bereithält für dieses Unternehmen, das mit unendlichen Möglichkeiten spielt und unendliche Mengen an Wissen enthält. Ein Unternehmen, das alles verändern kann.
“Diese gigantischen Systeme erfassen, einfach ausgedrückt, die ganze Welt”, sagt Jonas Andrulis. Die Systeme sind in der Lage, aus der Beobachtung der ganzen Welt Muster, Zusammenhänge und Konzepte zu verstehen. Dadurch können sie das gesamte menschliche Wissen, einschließlich Sprache, Allgemeinwissen und verschiedene Stile, verstehen und wiedergeben. Mit ChatGPT kann heute jeder nachvollziehen, was Andrulis damit meint. Je nach Eingabe in den Textroboter kann dieser komplette Texte verfassen, Gedichte reimen oder Ideen für Marketingkampagnen ausgeben. Schon im Jahr2021 hatte Jonas Andrulis vor allem Anwendungsmöglichkeiten für Unternehmen im Blick und berichtete von ersten Kunden und deren Nutzung der Technologie. “Ein Dax-Konzern beispielsweise verfügt über unzählige interne Dokumente – Forschungsergebnisse, E-Mails”, erklärte er. Ein Mitarbeiter des Konzerns könnte beispielsweise daran interessiert sein zu erfahren, wie sich die Einschätzung des Unternehmens zu den ökonomischen Auswirkungen einer bestimmten Aktivität in den verschiedenen Niederlassungen im Laufe der Jahre entwickelt hat. Laut Andrulis wäre eine Assistenz damit “leicht zwei Wochen beschäftigt”. Mit einem KI-Assistenten könne dies nun jedoch mühelos erledigt werden.
Im August 2023 berichtete das Handelsblatt, dass der Industriekonzern Bosch an einem unternehmenseigenen BoschGPT arbeitet, das bis Ende des Jahres veröffentlicht werden soll. Es soll in etwa das können, was Jonas Andrulis 2021 beschrieben hat. Dies zeigt auch: Die Konkurrenz durch OpenAI und andere US-amerikanische Wettbewerber mag für Aleph Alpha eine große Bedrohung sein, bietet der Firma aber auch größere Chancen als je zuvor. Die Gewinnung von hochqualifizierten und erfahrenen Mitarbeitern sowie attraktiven Kunden ist nun einfacher denn je.
Im Juli begann Ramin Mirza, ehemals bei Google, SAP und IBM, als Vice President Revenue bei Aleph Alpha. In dieser Position ist er verantwortlich dafür, die Sprachmodelle und KI-Tools des Unternehmens auf den Markt zu bringen. “Vor ChatGPT wäre es schwierig gewesen, diese Markterschließung vorzunehmen”, sagt er. Ohne die Aufmerksamkeit, die der Chatbot auf die generative KI gelenkt hat, hätte es Aleph Alpha kaum geschafft, große Kunden dazu zu bringen, auf ein Start-up zu setzen. Einer der Ersten, der das Potenzial von Aleph Alpha und seiner Technologie erkannte, war Florian Stegmann, Staatsminister in Baden-Württemberg.
Bereits 2021 wollte er – lange vor dem Hype um ChatGPT – KI in die Verwaltung integrieren. Und er hat damit bereits gute Fortschritte gemacht. Inzwischen haben 330.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der baden-württembergischen Landesverwaltung Zugang zu der KI-Assistenz “F13”. Der Name spielt auf die Funktionstasten der Computertastatur an, mit denen bestimmte Arbeitsschritte mit einem Klick ausgeführt werden können. Die Tasten F1 bis F12 sind bereits in Gebrauch, F13 steht für die automatisierte Beschleunigung von Verwaltungsprozessen. Das Programm funktioniert ähnlich wie ChatGPT, jedoch haben das Innovationslabor des Landes und Aleph Alpha es für den Einsatz in der Verwaltung angepasst.
Dadurch soll die Informationsflut kontrollierbar werden und das interne Wissensmanagement verbessert werden. Derzeit gibt es drei Funktionen: Zusammenfassung, Recherche und die “Kabinettsvermerk-Funktion”, mit der sich Kurzbriefings für die Minister weitgehend automatisiert erstellen lassen. Bisher mussten die Mitarbeiter diese Informationen manuell auf Basis von Kabinettsvorlagen zusammenstellen. Bei der Einführung von F13 hatte Baden-Württemberg Glück. Der Prototyp war einsatzbereit, als sich im Jahr2023 in Deutschland der große Hype um ChatGPT verbreitete. “Jeder wollte ChatGPT ausprobieren”, sagt Stegmann. Die Besorgnis, dass Mitarbeiter vertrauliche Regierungsinformationen in den Chatbot eines US-Technologieunternehmens eingeben könnten, war ein wichtiger Aspekt für die Politik.
Die Landesverwaltung verfügte jedoch über ein selbst entwickeltes Tool, das die Mitarbeiter in ihrem Geschäftsbereich ausprobieren konnten, erklärt Stegmann. “Aber dann hat Andrulis dagegengehalten und gesagt: Jetzt müssen wir anfangen, wir können hier nicht warten – das ist entscheidend für die Zukunft unseres Landes”, erinnert er sich. “Irgendwann kamen wir zu dem Punkt zu sagen: Lassen wir ihn doch bei der Verwaltung, solange er auch bei etablierten Unternehmen erfolgreich ist”, fügt Paul Retterath, Geschäftsführer von Aleph Alpha hinzu. “Und bei jedem Meilenstein sieht man ihm an, dass sein Stolz sagt: Seht ihr, es funktioniert mit der Verwaltung und Deutschland bekommt das hin.”
Bundesminister für Digitales und Verkehr, Volker Wissing, hat sein Interesse an F13 bereits bestätigt. “Es ist in der Tat mein Ziel, dass wir das so schnell wie möglich auch in die Verwaltung des Bundes übernehmen”, sagte der FDP-Minister bei einer Veranstaltung im August in Heilbronn. KI-Systeme steigerten die Produktivität in einem solchen Maße, dass nur noch diejenigen mithalten könnten, die selbst KI nutzen, so Wissing. “Es ist umso wichtiger, dass wir uns darauf vorbereiten, schnell KI-Systeme einzuführen, aber auch dafür zu sorgen, dass diese vertrauenswürdig sind.” Deshalb sei es wichtig, dass es auch KI “made in Europe” gebe.
Florian Stegmann ist heute einer der wichtigsten Werbebotschafter für Aleph Alpha – und auch sein Parteikollege Ministerpräsident Winfried Kretschmann von den Grünen. Es ist kein Zufall, dass die Pressekonferenz zur Finanzierungsrunde am Montag in der baden-württembergischen Landesvertretung in Berlin stattfindet. Doch auch Politiker außerhalb von Baden-Württemberg haben Andrulis und Aleph Alpha längst entdeckt – als wichtige Ansprechpartner für alle Fragen rund um den KI-Hype und die Regulierung von Künstlicher Intelligenz.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, ebenfalls von den Grünen, besuchte die Firma während seiner Sommerreise in Heidelberg, lud Jonas Andrulis zu seinem jährlichen Transformationsgespräch nach Berlin ein und machte die Ankündigung der Finanzierungsrunde am Montag sogar zu einer Angelegenheit der Minister. Er hatte in den letzten Monaten live mit erlebt, wie an dem Deal gearbeitet wurde und an dem Gedanken, “die deutsche oder europäische KI zu stärken und voranzutreiben”.
Die Bedeutung von Aleph Alpha im Bereich der generativen KI wächst stetig. Angeführt wird das Unternehmen von Jonas Andrulis, einem ehemaligen Unternehmensberater und aktuellen Mitglied der FDP. Auch der Bundeskanzler Olaf Scholz hat sein Interesse an Aleph Alpha bekundet und Andrulis zur Kabinettsklausur nach Meseberg eingeladen. Während die Aufmerksamkeit für das Unternehmen ständig zunimmt, werden immer wieder Zweifel laut, ob die Leistungsfähigkeit der KI tatsächlich den Erwartungen entspricht. Diese Zweifel werden auch durch die langwierigen Finanzierungsverhandlungen genährt. Im Vergleich zu anderen Unternehmen im Bereich der generativen KI scheint Aleph Alpha hinterherzuhinken.
Im Mai dieses Jahres gründeten ehemalige Mitarbeiter von Meta und Googles KI-Firma Deepmind in Paris mit Mistral AI einen Konkurrenten zu Aleph Alpha. Nur fünf Wochen später vermeldete dieser eine Finanzierungsrunde in Höhe von105 Millionen Euro, fast viermal so viel wie Aleph Alpha seit der Gründung vor vier Jahren erhalten hat.
Aber nicht nur Mistral AI, auch andere Konkurrenten, wie das kanadische Unternehmen Cohere und das kalifornische Unternehmen Anthropic, welches von ehemaligen OpenAI-Entwicklern gegründet wurde, konnten bedeutende Finanzierungsrunden für sich verbuchen.
Im Vergleich dazu blieb es um Aleph Alpha auffallend still. Die geplante Finanzierungsrunde, an der angeblich auch die Chip-Konzerne Intel und Nvidia als Neuinvestoren beteiligt sein sollten, wurde nie abgeschlossen. Experten fragten sich, warum es dem Unternehmen nicht gelang, die notwendigen Gelder aufzutreiben.
Zudem scheint Aleph Alpha im Vergleich zu anderen Unternehmen in diesem Bereich eher unsichtbar zu sein. Auch in Bezug auf Vergleiche mit anderen KI-Modellen schneidet das Unternehmen oft schlechter ab oder wird aufgrund von fehlenden Daten nicht berücksichtigt.
Allerdings stellt sich die Frage, ob allgemeine Vergleiche überhaupt zielführend sind. Die jeweilige Anpassung der Modelle an spezifische Anwendungsbereiche ist entscheidend und kann die Leistungsfähigkeit stark beeinflussen. Ein erfolgreiches Modell muss zudem nicht unbedingt in allen Bereichen gleich gut sein.
Das Ziel von Aleph Alpha ist es daher, ein effizientes Sprachmodell zu entwickeln, welches mit möglichst wenig Daten auskommt und flexibel an die Bedürfnisse der Kunden angepasst werden kann. Genauere Informationen über die genaue Ausgestaltung des Modells werden von den Unternehmen jedoch meist nicht preisgegeben.
Unternehmen wie SAP haben bereits in mehrere KI-Start-ups, darunter auch Aleph Alpha, investiert. Diese Zusammenarbeit soll zu Fortschritten in der KI-Forschung führen und somit von großem Interesse für die Zukunft sein. Jonas Andrulis betont, dass Aleph Alpha bestrebt ist, grundlegend neue Dinge zu entwickeln, die noch nie zuvor gemacht wurden. Als Beispiel nennt er die erfolgreiche Entwicklung eines Modells, welches dem dritten Modell der KI-Firma Meta in nichts nachsteht.
Andrulis ist überzeugt, dass die Investitionen in Aleph Alpha erst der Anfang sind und dass die KI-Branche noch eine große Zukunft vor sich hat. Entscheidend wird dabei sein, wie es den Unternehmen gelingt, ihre Modelle spezifisch auf die Bedürfnisse der Kunden auszurichten und welche weiteren Lösungen sie anbieten können.
Erfolg und Zweifel liegen oft eng beieinander. Insbesondere in der schnelllebigen und hochkompetitiven Welt der künstlichen Intelligenz (KI) ist es schwierig, kontinuierlich um die Spitzenposition zu kämpfen. Doch Aleph Alpha, ein KI-Start-up aus Heidelberg, hat sich genau dieses Ziel gesetzt. Angeführt vom CEO und Technikexperten Jonas Andrulis, will das Team des Unternehmens “Category-defining”-Forschung durchführen und neue Funktionen entwickeln, die andere Anbieter noch nicht erschlossen haben.
Mit seinem Hintergrund als Absolvent des renommierten Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), wo er die Grundlagen der KI-Modellierung erlernte, ist Andrulis ein Vorreiter in der Branche und hat bereits Erfolge vorzuweisen. Im Dezember letzten Jahres präsentierte die Firma auf der NeurIPS-Konferenz in New Orleans gleich drei Forschungspapiere. Diese Konferenz, die als Champions League des maschinellen Lernens gilt, zeigt deutlich, dass Aleph Alpha auf dem Weg an die Spitze ist.
Ein zentrales Anliegen von Aleph Alpha ist es, die Nachvollziehbarkeit seiner KI-Modelle sicherzustellen. Die Firma setzt sich damit von anderen Anbietern ab, die immer wieder mit undurchsichtigen Entscheidungsprozessen und Fehlern zu kämpfen haben. Thomas Saueressig, Produktvorstand des Softwarekonzerns SAP, betont die Wichtigkeit dieses Aspekts und erklärt: “Wir können keine Halluzinationen gebrauchen bei Geschäftsentscheidungen.” Die KI-Modelle von Aleph Alpha zeichnen sich durch ihre Transparenz und ihre Fähigkeit aus, auch auf Informationen zu reagieren, die den eigenen Aussagen des Modells widersprechen.
Aleph Alpha hat bereits einige Erfolge vorzuweisen, wie beispielsweise die Veröffentlichung des weltweit ersten multimodalen KI-Modells, welches sowohl Texte generieren als auch Bilder interpretieren kann. Obwohl dieses Modell mittlerweile von anderen Anbietern kopiert wurde, ist dies für Andrulis kein Grund zur Sorge. Im Gegenteil, er betont, dass sein Unternehmen alles, was es erfunden hat, mit der Welt teilt.
Um weiterhin an der Spitze zu bleiben und zukünftige Forschungsprojekte zu finanzieren, hat Aleph Alpha kürzlich eine große Finanzierungsrunde abgeschlossen. Der Hauptanteil des eingeworbenen Geldes kommt vom Innovation Park Artificial Intelligence (Ipai) in Heilbronn, welcher von der Stiftung des Lidl-Gründers Dieter Schwarz initiiert wurde. In Zusammenarbeit mit dieser Initiative wird Aleph Alpha in Zukunft seine Forschungsarbeiten finanzieren. Darüber hinaus wurde die Ipai Aleph Alpha Research GmbH gegründet, in die alle Mitarbeiter wechseln werden, die bei Aleph Alpha als Wissenschaftler tätig sind.
Die Zusammenarbeit mit dem Ipai bietet auch die Möglichkeit, von dessen geplantem Rechenzentrum Gebrauch zu machen, falls das eigene zu klein werden sollte. Die Rechenleistung ist ein wichtiger Kostenfaktor bei der Entwicklung von KI-Modellen und daher arbeiten viele internationale Wettbewerber von Aleph Alpha eng mit Tech-Konzernen zusammen.
Der Heilbronner Innovation Park wird auf insgesamt 23 Hektar Reallabore, Start-up-Innovationszentren, ein Rechenzentrum, Restaurants, eine Kita und Wohnungen beherbergen. Die Schwarz Gruppe, zu der unter anderem Lidl und Kaufland gehören, beteiligt sich ebenfalls an der Zusammenarbeit mit Aleph Alpha. Dabei wird die KI-Technologie des Start-ups in der Cloud Stackit des IT-Dienstleisters der Schwarz Gruppe, Schwarz Digits, angeboten. Außerdem sollen bei der Schwarz Gruppe zukünftig Millionen von Produktbeschreibungen mithilfe der KI von Aleph Alpha generiert werden, um den Kundenservice zu verbessern und mehr Daten nutzbar zu machen. Rolf Schumann, Geschäftsführer von Schwarz Digits, betont das Potenzial zur Produktivitätssteigerung durch generative KI und schätzt dieses auf “zweistellige Prozentpunkte in den nächsten fünf Jahren.”
Jonas Andrulis hat sich bewusst für dieses Konsortium von Investoren entschieden, da er sich von ihnen nicht nur finanzielle Unterstützung erhofft, sondern auch echte Partner, die gemeinsam die Zukunft gestalten wollen. Andere Wettbewerber binden sich oft exklusiv an Cloudanbieter oder Chipproduzenten, doch Andrulis möchte Aleph Alpha offen und unabhängig halten, um die Mission des Unternehmens nicht zu gefährden.
Durch diese Partnerschaft hat Aleph Alpha eine solide Grundlage geschaffen, um weiterhin “Category-defining”-Forschung zu betreiben und neue Technologien zu entwickeln. Mit dem Ziel, gegen die größten und besten Unternehmen der Welt zu konkurrieren, sieht Andrulis eine vielversprechende Zukunft für Aleph Alpha.
Aleph Alpha, ein aufstrebendes deutsches KI-Unternehmen, hat neue Investoren gewonnen und bereits mit der Implementierung ihrer Technologie begonnen. Für CEO Jonas Andrulis ist dies eine wertvolle Bestätigung, dass ihre Technologie in Großkonzernen einsatzbereit ist. SAP und Bosch sind bereits dabei, Aleph Alphas Software in ihre Geschäftsprozesse zu integrieren.
Trotz seiner vielbeschäftigten Reisepläne ist Andrulis immer noch eng mit seinem Team verbunden und wurde erst kürzlich bei einer Party auf dem Neckar gesehen. Auf dem Weg zu ihrer Büroanlage fährt das Team des Unternehmens auf der MS Königin Silvia entlang der berühmten Sehenswürdigkeiten von Heidelberg. Hier stellt Andrulis das Team vor und betont auf Englisch die Wichtigkeit, dass Deutschland im globalen Wettbewerb um Technologie-Souveränität eine starke Position einnehmen muss.
In der Architekturbranche hat Aleph Alpha zusammen mit dem niederländischen Architekturbüro MVRDV den Wettbewerb um den besten Entwurf für das Gebäude für Ipai, Aleph Alphas KI-System für die Steuerung von Geschäftsprozessen, gewonnen. Der spektakuläre Plan beinhaltet die Einbindung von viel Grünfläche. Auf die immer wiederkehrende Frage, wie Aleph Alpha gegen finanziell unendlich aufgestellte Technologieriesen bestehen will, antwortet Andrulis, dass sie nicht alleine kämpfen müssen. Sie haben Partner an ihrer Seite, mit denen sie gemeinsam für Technologie-Souveränität kämpfen können und somit eine Ära der unkontrollierten KI verhindern wollen.
Obwohl das Team nicht viele Menschen auf der MS Königin Silvia versammeln konnte, gibt es viele Dinge, auf die sie stolz sein können. Vor vier Jahren sagten kluge Köpfe, dass es unmöglich sei, KI-Forschung und Entwicklung in Deutschland aufzubauen, hauptsächlich mit europäischem Kapital zu finanzieren, ein eigenes Rechenzentrum zu betreiben und Forschungsarbeit zu leisten, die die Kategorie der KI-Technologie mitdefiniert. Nun treten sie in eine neue Ära ein und haben bewiesen, dass alles möglich ist, wenn man hart arbeitet und zukunftsorientiert denkt.
(eulerpool-AFX)