BYD bringt neues Seal-Modell auf den mexikanischen Markt

BYD nähert sich Tesla bei den globalen Elektroautoverkäufen stetig an und setzt auf eine radikale Expansionsstrategie, um den Musk-Konzern zu übertreffen.

BYD drängt immer weiter in die Nähe von Tesla, wenn es um den weltweiten Verkauf von Elektroautos geht. Um den Marktführer zu überholen, setzt BYD auf eine radikale Expansionsstrategie. Eine wichtige Rolle dabei spielt das Nachbarland Mexiko, wo BYD kürzlich das Seal-Modell eingeführt hat.

Der chinesische Konzern hat sich zwar noch nicht an die Spitze der weltweiten Elektroauto-Verkäufe gekämpft, aber der Abstand zu Tesla hat sich in den letzten Monaten stetig verringert. Dies ist zum Teil auf BYDs globale Wachstumsstrategie zurückzuführen. In der ersten Dezemberwoche startete BYD mit dem Seal auch in Mexiko durch. Dies ist bereits das fünfte Elektrofahrzeug, das BYD auf dem mexikanischen Markt einführt.

Neben dem Dolphin, der im September eingeführt wurde, können Kunden in Mexiko schon seit Juni die Modelle Han, Tang und Yuan Plus erwerben.

Das Elektroauto Seal, das dem Tesla Model3 ähnelt, ist in zwei Varianten erhältlich: mit Hinterrad- oder Allradantrieb. Laut Informationen von “electrek” wird die Heckantriebsversion für 778.800 mexikanische Pesos (ca. 44.600 US-Dollar) angeboten, während die Allradantriebsvariante für 888.800 mexikanische Pesos (ca. 51.000 US-Dollar) erhältlich ist. Das RWD-Modell von BYD verfügt über einen 150-kW-Heckmotor (knapp 204 PS) und eine 61,44-kWh-LFP-Blade-Batterie, die laut WLTP eine Reichweite von bis zu 460 Kilometern (286 Meilen) ermöglicht.

Die AWD-Variante bietet eine kombinierte Leistung von 390 kW (gut 530 PS) und ist mit einer 82,56-kWh-LFP-Blade-Batterie ausgestattet, die eine WLTP-Reichweite von 520 Kilometern (323 Meilen) bietet. Somit bietet das BYD-Modell eine erschwingliche Alternative zu Teslas Model 3, das in Mexiko für einen Einstiegspreis von 881.900 mexikanischen Pesos (ca. 50.500 US-Dollar) erhältlich ist und eine Reichweite von etwa 638 Kilometern bietet.

Die Allradvariante des Model 3 startet in Mexiko bei 985.900 mexikanischen Pesos (ca. 56.500 US-Dollar) und die Performance-Version ist für mindestens 1.154.900 mexikanische Pesos (ca. 66.100 US-Dollar) zu haben.

Mexiko, ein Schwellenland, dessen Wirtschaft und Bevölkerung in den letzten Jahren stetig gewachsen sind, spielt eine wichtige Rolle in BYDs Expansionsstrategie. Laut “Statista” hatte Mexiko 2022 über 127,5 Millionen Einwohner und war damit das zehntbevölkerungsreichste Land der Welt. Auch die mexikanische Wirtschaft wächst laut “Statista” weiter und wird voraussichtlich auch in den kommenden Jahren weiter wachsen, wenn auch in einem etwas geringeren Tempo.

Die wachsende Mittelschicht in Mexiko dürfte somit als Zielgruppe für Elektroautos immer wichtiger werden. Für BYD ist Mexiko auch deshalb ein Schlüsselmarkt, da das Unternehmen eine Produktionsstätte in Nordamerika aufbauen möchte. Analysten, die von “electrek” zitiert werden, glauben, dass Mexiko auch als Einführungsmarkt für Elektrofahrzeuge in den USA dienen kann.

BYD ist der einzige chinesische Elektroautohersteller, der bereits eine Produktionsstätte in den USA hat, eine 50.000 Quadratmeter große Elektrobusfabrik in Lancaster, Kalifornien. Tesla könnte BYD jedoch zuvorkommen, da das Unternehmen im März angekündigt hat, eine Gigafabrik in Mexiko bauen zu wollen. Aufgrund von Verzögerungen beim Bau wird es aber voraussichtlich bis 2026 dauern, bis die ersten Tesla-Fahrzeuge aus dem mexikanischen Werk rollen.

Der Kampf um die Spitzenposition auf dem global wachsenden Elektroautomarkt nimmt immer mehr Fahrt auf. Während etablierte Unternehmen wie Ford, General Motors und auch Volkswagen ihre Bemühungen im Bereich der Elektrofahrzeuge verstärken, sind es vor allem zwei junge Unternehmen, die um die Marktführung kämpfen: Tesla und BYD.

Die beiden Pioniere auf dem Gebiet der Elektromobilität befinden sich in einem Kopf-an-Kopf-Rennen. Im dritten Quartal 2022 lieferte Tesla weltweit 435.059 Elektrofahrzeuge aus, während BYD in dieser Zeit 431.603 Vollelektroautos verkaufte. BYD konnte in den letzten Wochen seinen Absatz enorm steigern und verkaufte allein im Oktober und November 335.655 Elektrofahrzeuge. Im dritten Quartal erzielte das Unternehmen einen Rekordgewinn. In China hat BYD Tesla bereits den Rang abgelaufen, was die Anzahl verkaufter Fahrzeuge betrifft.

Im November verkaufte Tesla 82.432 Elektroautos im Reich der Mitte, während BYD mit 301.378 verkauften Fahrzeugen weit vorne liegt. Es ist jedoch zu beachten, dass BYDs Zahl alle Fahrzeuge mit alternativen Antriebstechniken umfasst und nicht nur Elektroautos. Betrachtet man nur Elektrofahrzeuge, könnte Tesla jedoch auch in diesem Jahr weltweit die Nase vorn haben. Laut Schätzungen von “electrek” wird BYD in diesem Jahr insgesamt 1,57 Millionen Vollelektroautos verkaufen, während Tesla selbst angegeben hat, bis Ende des Jahres 1,8 Millionen Autos auszuliefern. Wenn man BYDs Plugin-Hybrid-Modelle jedoch in die Statistik aufnimmt, liegt der chinesische Autohersteller aus Shenzhen bereits vor Tesla.

(eulerpool-AFX)

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