Adobe hat seine geplante milliardenschwere Übernahme von Figma, einer Web-Design-Plattform, aufgrund von Bedenken der Wettbewerbsbehörden abgesagt.
US-Softwaregigant Adobe muss seine Pläne, die Webseite-Design-Plattform Figma zu übernehmen, aufgrund von Bedenken von Wettbewerbshütern aufgeben. Laut Adobe haben sich beide Seiten darauf geeinigt, den Vertrag zur Übernahme zu beenden. Der Weg zur Erlangung der notwendigen Genehmigungen von der Europäischen Kommission und der britischen Wettbewerbsbehörde CMA sei nicht eindeutig. Adobe muss nun aufgrund des geplatzten Deals eine Milliarde Dollar an Figma zahlen.
Ursprünglich hatten sich die Unternehmen im September 2022 auf einen Übernahmepreis von 20 Milliarden Dollar geeinigt. Die EU-Kommission hatte im August eine eingehende Prüfung der geplanten Übernahme eingeleitet und Bedenken geäußert, dass der Zusammenschluss den globalen Markt für interaktive Produktdesign-Software und digitale Ressourcen beeinträchtigen könnte. Im November hat dann auch die britische Competition and Markets Authority (CMA) in einer vorläufigen Entscheidung das Vorhaben untersagt.
Das im Jahr 2012 gegründete Start-up Figma ist spezialisiert auf kollaborative Software-Tools für die Erstellung von Web-Designs. Zu seinen Kunden zählen namhafte Tech-Unternehmen wie Airbnb, Google, Spotify und Netflix. Die Adobe-Aktie konnte aufgrund der Nachricht im NASDAQ-Handel um 2,47 Prozent auf 598,31 US-Dollar zulegen.
Die geplatzte Übernahme ist ein herber Rückschlag für Adobe, das sich mit dem Zukauf von Figma einen Vorsprung auf dem Gebiet der Web-Design-Plattformen erhofft hatte. Auch für Figma ist die Entscheidung eine Enttäuschung, da das Unternehmen dadurch auf eine Milliarde Dollar an potenziellen Einnahmen verzichten muss.
Für die EU-Kommission und die CMA sendet die Entscheidung ein starkes Signal in Bezug auf die Regulierung von Fusionen und Übernahmen im Technologiesektor. Die Wettbewerbshüter wollen verhindern, dass ein einzelnes Unternehmen zu viel Macht auf einem bestimmten Markt erlangt und somit den Wettbewerb einschränkt.
Trotz des geplatzten Deals bleibt Figma ein aufstrebendes Unternehmen, das sich in einem vielversprechenden Markt befindet. Die Entscheidung der Wettbewerbshüter wird jedoch sicherlich Auswirkungen auf zukünftige Übernahmepläne im Technologiesektor haben und zeigt, dass die Behörden weiterhin wachsam sind, um eine gesunde Konkurrenz zu gewährleisten. Der Ausgang dieser geplanten Übernahme wird die Aufmerksamkeit der gesamten Branche auf sich ziehen und zukünftige Entwicklungen im Auge behalten werden.
(eulerpool-AFX)