Bundesnetzagentur beobachtet wachsende Präsenz von Amazon in der Paketzustellung

Amazon intensiviert die Eigenzustellung seiner Pakete, wodurch es zu verstärkter Konkurrenz mit dem Marktführer Deutsche Post kommt.

Amazon drängt immer stärker in den Zustellungsmarkt und tappt damit in das Revier des Vorreiters Deutsche Post. Laut Angaben der Bundesnetzagentur ist Amazon neben der Deutsche Post DHL der zweitgrößte Anbieter im Paketbereich. Demnach ist der Marktanteil des US-Riesen in Bezug auf Sendungsmengen zwischen 15 und 25 Prozent gestiegen. Andere Paketdienste wie DPD, GLS, Hermes und UPS teilen sich mit einem Anteil von fünf bis 15 Prozent den umkämpften Markt. Während die Deutsche Post noch immer Amazon-Pakete transportiert, baut der Online-Händler kontinuierlich seine eigenen Zustellnetze aus.

Trotzdem bleibt die DP DHL mit einem Marktanteil von über40 Prozent unangefochtener Marktführer. Im Jahr 2022 wurden 4,25 Milliarden Pakete von der Deutschen Post befördert, für das Jahr 2023 wird laut Prognosen ein Anstieg von 3,35 Prozent auf 4,39 Milliarden Pakete erwartet.

Laut Klaus Müller, dem Leiter der Bundesnetzagentur, ist der Onlinehandel weiterhin auf dem Vormarsch, was zu erheblichen Zuwächsen in der Paketbranche führt. Im Gegensatz dazu schrumpfen die Sendungsmengen im Briefmarkt, der von der Post beherrscht wird, aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung. Im Jahr 2022 wurden in Deutschland 11,93 Milliarden Briefe verschickt, was einem Rückgang von 2,24 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Müller betonte, dass dieser Trend unumkehrbar zu sein scheint.

Das Wirtschaftsministerium plant ein neues Postgesetz, welches vom Bundeskabinett im Dezember verabschiedet werden soll. Dieses Gesetz gibt der Post mehr Zeit für die Zustellung von Briefen, stellt jedoch gleichzeitig sicher, dass die Verbraucher auf zuverlässigem Weg erreicht werden. Die Bundesnetzagentur soll nach den Plänen mehr Kompetenzen erhalten und auch höhere Bußgelder verhängen können.

Der Regulierer rechnet im Jahr 2023 mit über 40.000 Beschwerden von Bürgern zu Postthemen, vergleichbar mit dem Vorjahr, in dem 43.152 Eingaben eingegangen sind.

Die Pläne für ein neues Postgesetz werden von der Bundesnetzagentur begrüßt. Im vorbörslichen Handel an der NASDAQ konnte die Amazon-Aktie zeitweise um 0,17 Prozent auf 147,73 US-Dollar zulegen.

(eulerpool-AFX)

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