Bosch beruft ehemaligen Eon-Manager in die Unternehmensführung

Frank Meyer übernimmt die Leitung der Energie- und Gebäudetechniksparte, begleitet von weiteren Anpassungen in den Zuständigkeiten.

Bosch verstärkt seine Führungsspitze und stellt sich neu auf, um die anstehenden Herausforderungen im Technologiemarkt erfolgreich zu meistern. Am Freitag gab der Stiftungskonzern bekannt, dass der Energie- und Gebäudetechnikbereich ab sofort von Frank Meyer geleitet wird.

Der ehemalige Manager von Eon wird dabei die Verantwortung von Christian Fischer übernehmen, der sich nun auf wichtige strategische Wachstumsinitiativen konzentrieren wird. Mit dieser Personalentscheidung möchte Bosch seine Geschäftsführung ausbauen und frischen Wind in das Unternehmen bringen.

Der 45-jährige Meyer bringt umfangreiche internationale Erfahrung mit, die er als Chief Innovation Officer und Geschäftsführer von Eon ON Solutions unter Beweis gestellt hat. In diesen Funktionen war er maßgeblich am Aufbau von Smart-Home-Energielösungen und Elektromobilität beteiligt und konnte sowohl im Geschäfts- als auch im Endkundenbereich erfolgreich agieren. Stefan Asenkerschbaumer, Aufsichtsratschef von Bosch, betont die Wichtigkeit von Innovation und Nachhaltigkeit in der heutigen Zeit und ist überzeugt, dass Meyer diese Fähigkeiten ideal in seine neue Rolle einbringen wird.

Auch Bosch-Chef Stefan Hartung zeigt sich zuversichtlich und betont, dass der von Meyer verantwortete Geschäftsbereich bereits die angestrebten Umsatz- und Ergebnisziele für das Jahr 2025 erreicht hat. Dies bildet eine solide Basis für Meyer, um weiterhin erfolgreich zu agieren. Fischer, der seit Januar 2022 als Vizechef für ein Drittel des Konzernumsatzes verantwortlich war, wird nun entlastet und kann sich verstärkt auf die wichtigen strategischen Wachstumsinitiativen des gesamten Konzerns konzentrieren.

Dies ist entscheidend für Bosch, da das Unternehmen aufgrund der hohen Investitionen in die Elektromobilität zunehmend knappe finanzielle Ressourcen verzeichnet. Um diese zielgerichtet und effektiv einzusetzen, ist die richtige Aufgabenverteilung von großer Bedeutung. Daher behält Fischer die Zuständigkeit für die Hausgeräte und Elektrowerkzeuge und die Digitalchefin Tanja Rückert übernimmt die zwischenzeitlich von Finanzchef Markus Forschner übernommene Industrietechnik.

Die Ernennung von Rückert zur Verantwortlichen für die Industrietechnik erscheint logisch, da sie bereits während ihrer Zeit bei SAP Erfahrungen mit den Themen Industrie 4.0 und Künstlicher Intelligenz sammeln konnte. Ebenso reibungslos verläuft die Umverteilung der Aufgaben von Forschner, der sich nun ausschließlich auf die Finanzen und Renditeziele konzentrieren wird. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die von Unternehmensgründer Robert Bosch vorgegebene finanzielle Unabhängigkeit des Stiftungskonzerns in Zukunft zu gewährleisten.

Die weltweit über 400.000 Mitarbeitenden umfassende Bosch-Gruppe erzielte im Jahr 2022 einen Umsatz von 88,2 Milliarden Euro. Das Unternehmen ist in vier Unternehmensbereiche gegliedert: Mobilität, Industrietechnologie, Konsumgüter sowie Energie- und Gebäudetechnik. Die Rendite, insbesondere in der größten Sparte Mobilität, steht unter Druck und erfordert daher Maßnahmen wie den Abbau von bis zu 1500 Stellen in der Antriebssparte. Bosch ist jedoch zuversichtlich, dass die neu aufgestellte Führungsspitze gemeinsam mit den vorhandenen Ressourcen die Herausforderungen der sich schnell entwickelnden Technologiebranche erfolgreich bewältigen wird.

(eulerpool-AFX)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert