DHL sieht sich in der Hauptzeit für Paketzustellung mit Streikaktionen an einem zentralen Luftfrachtknotenpunkt konfrontiert.
Inmitten der Hochsaison für Paketdienstleister sieht sich DHL mit einem Streik an einem wichtigen Drehkreuz konfrontiert. Am Donnerstag legten mehr als 1.100 gewerkschaftlich organisierte Mitarbeiter am Cincinnati/Northern Kentucky International Airport die Arbeit nieder. Der Grund für den Streik, so die Gewerkschaft International Brotherhood of Teamsters, sind unzureichende Arbeitsbedingungen bei DHL Express.
Das Unternehmen gab an, den Streik antizipiert und entsprechende Maßnahmen ergriffen zu haben. Dazu zählt der Einsatz von Ersatzmitarbeitern sowie die Verlagerung von Flügen und Frachtvolumina auf andere DHL-Standorte in den USA. Auch an anderen Standorten könnte es aus Solidarität zu Arbeitsniederlegungen kommen, hier jedoch stehen ebenfalls Ersatzkräfte bereit. Ein Vertreter von DHL betonte, dass aufgrund dieser Vorkehrungen keine signifikanten Auswirkungen auf den Service zu erwarten seien.
Cincinnati, neben Hongkong und Halle/Leipzig, zählt zu den drei wichtigsten Drehkreuzen von DHL. Dort werden durchschnittlich 350.000 Sendungen pro Tag mit 130 Flügen und einer Flotte von 60 Flugzeugen umgeschlagen. Der Streik der Gewerkschaft Teamsters betrifft hier vor allem die Logistikmitarbeiter, deren Tarifvertrag seit Juli verhandelt wird. Erst im April haben sie sich der Gewerkschaft angeschlossen, die insgesamt über 6.000 DHL-Mitarbeiter in den USA repräsentiert.
Die Börse reagiert bisher gelassen auf den Streik. Im XETRA-Handel legte die DHL-Aktie zeitweise um 0,70 Prozent auf 45,62 Euro zu. Die Anleger scheinen also Vertrauen in die Vorbereitungen von DHL zu haben, um mögliche Auswirkungen des Streiks zu minimieren.
(eulerpool-AFX)