Applied Materials: US-Ermittlungen wegen Lieferungen nach China

US-Behörden untersuchen laut Insidern, ob Applied Materials Exportbeschränkungen gegen China umgangen hat.

US-Behörden ermitteln gegen Applpied Materials wegen möglicher Export-Beschränkungen gegen China, wie Insider berichten. Die Staatsanwaltschaft untersucht derzeit mögliche illegale Lieferungen von Ausrüstung im Wert von mehreren hundert Millionen Dollar an den chinesischen Halbleiter-Riesen SMIC, wie von Reuters erfahren wurde. Drei namentlich nicht genannte Quellen bestätigten die Ermittlungen, die angeblich über ein Tochterunternehmen in Südkorea erfolgten.

Applied Materials betonte, mit den Behörden zusammenzuarbeiten und bereits im Oktober 2022 eine Anfrage der Staatsanwaltschaft zu dieser Angelegenheit öffentlich gemacht zu haben. Die Bundesstaatsanwaltschaft in Boston äußerte sich hierzu weder bestätigend noch verneinend. Bisher gibt es keine offizielle Stellungnahme von SMIC.

Die Vereinigten Staaten haben aus Sicherheitsgründen die Versendung von modernsten Computerchips und Chip-Ausrüstungen nach China beschränkt. Dies soll verhindern, dass chinesische Militär- oder Nachrichtendienste amerikanische Hochtechnologie in ihre Hände bekommen. Nach der Bekanntgabe der Reuters-Meldung und den neuesten Geschäftszahlen am Donnerstag, verzeichneten die Aktien von Applied Materials im NASDAQ-Handel am Freitag zeitweise ein Minus von 5,04 Prozent bei einem Kurs von 147,01 US-Dollar.

Experten betonen, dass der Verdacht auf illegale Exporte ein großes Risiko für Applied Materials darstellt, da sie auf den asiatischen Markt angewiesen sind. China ist der weltweit größte Absatzmarkt für Halbleiter, ein Bereich, in dem Applied Materials ein führendes Unternehmen ist. Das Unternehmen hat seine Geschäftsbeziehungen zu SMIC und anderen chinesischen Kunden in den letzten Jahren ausgebaut, um von dem Wachstumspotenzial in China zu profitieren.

Angesichts der strengen Exportbeschränkungen und der laufenden Ermittlungen ist es nun ungewiss, wie sich die Geschäftsbeziehungen zwischen Applied Materials und SMIC entwickeln werden. Die Konsequenzen könnten für beide Unternehmen erheblich sein. Eine mögliche Lösung wäre, dass Applied Materials den Export von Ausrüstung nach China vollständig einstellt oder von den Behörden genehmigte Ausnahmegenehmigungen einholt.

Ein Verstoß gegen die Exportbeschränkungen könnte für Applied Materials nicht nur finanzielle, sondern auch rechtliche Konsequenzen haben. Auch das Risiko von Strafen seitens der US-Regierung und ein Rückgang der Geschäfte mit chinesischen Kunden sind nicht auszuschließen. Die genaue Entwicklung bleibt abzuwarten, jedoch könnten die jüngsten Ereignisse langfristige Auswirkungen auf die Geschäfte und den Ruf von Applied Materials haben.

Die Aktien des Unternehmens haben bereits auf die Nachrichten reagiert und die Anleger sind besorgt über die möglichen Konsequenzen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt und ob weitere Details zu den Ermittlungen bekannt werden. Eine Stellungnahme von SMIC oder weiteren beteiligten Parteien stand zum jetzigen Zeitpunkt noch aus. Die Geschehnisse werden sicherlich weiterhin Aufmerksamkeit von Investoren und Branchenexperten auf sich ziehen, während die Zukunft von Applied Materials und seinen Geschäftsbeziehungen mit SMIC ungewiss bleibt.

(eulerpool-AFX)

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