Die britische Wettbewerbsbehörde CMA prüft Unilevers Nachhaltigkeitsbehauptungen auf Übertreibungen, als Teil einer umfassenden Greenwashing-Untersuchung.
Die britische Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde Competition and Markets Authority (CMA) hat angekündigt, die Nachhaltigkeitsbehauptungen des Konsumgütergiganten Unilever genauer unter die Lupe zu nehmen. Diese Ankündigung ist Teil einer umfangreichen Untersuchung gegen Greenwashing. Laut CMA könnten einige Produkte des Herstellers von beliebten Marken wie „Dove“-Seife und „Ben & Jerry’s“-Eiscreme möglicherweise nicht so umweltfreundlich sein, wie es in den Angaben des Unternehmens suggeriert wird.
Die Behörde unter der Leitung von CMA-Chefin Sarah Cardell führt diese Untersuchung durch, um sicherzustellen, dass Kunden nicht durch irreführende Behauptungen getäuscht werden. Sie erklärte: „Wir werden diese Behauptungen unter die Lupe nehmen, um zu sehen, ob sie stimmen.“ Unilever hat die Vorwürfe umgehend zurückgewiesen und betont, dass ihre Angaben in keiner Weise irreführend seien. Ein Sprecher des Unternehmens erklärte: „Wir sind überrascht und enttäuscht über die Ankündigung der CMA.“ Unilever bekräftigte seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der Behörde und zur Klärung offener Fragen.
Diese Entscheidung der CMA ist Teil einer breiter angelegten Untersuchung von Behörden in Großbritannien, den USA und Europa, die gegen potenziell falsche Nachhaltigkeitsbehauptungen von Unternehmen vorgehen. Bereits letzte Woche hatte die britische Werbeaufsicht Werbung der Lufthansa für „nachhaltiges Fliegen“ untersagt. Auch die Airlines Air France und Etihad wurden dazu aufgefordert, irreführende Behauptungen zum Einsatz für Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu unterlassen.
Bislang gibt es keine offiziellen Ermittlungen gegen andere Unternehmen, aber die CMA behält sich das Recht vor, bei Bedarf weitere Untersuchungen durchzuführen. Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass Unternehmen ihre ökologischen Bemühungen nicht als bloße Marketingstrategie nutzen und Verbraucher nicht in die Irre führen. Laut CMA-Chefin Cardell sei es von großer Bedeutung, dass Kunden fundierte Entscheidungen treffen können und die Wahrheit über die Nachhaltigkeitsansprüche von Produkten erfahren.
Die CMA wird diese Untersuchung gegen Unilever in den kommenden Monaten fortsetzen und gegebenenfalls weitere Schritte einleiten, um sicherzustellen, dass Unternehmen ihre Verantwortung für die Umwelt ernst nehmen und ehrliche und transparente Angaben zu ihren Produkten machen.
(eulerpool-AFX)