Easyjet trifft Maßnahmen zur Absicherung gegen ansteigende Kerosinkosten

Der britische Billigflieger Easyjet verzeichnet im Sommer einen deutlichen Gewinnanstieg, warnt jedoch vor anhaltenden politischen Krisen als Geschäftsrisiko.

Easyjet verzeichnete im Sommer einen deutlichen Anstieg seines Gewinns, aber das Unternehmen warnt vor den anhaltenden politischen Krisen als mögliche Gefahr für das Geschäft. Dank eines starken Sommergeschäfts konnte die britische Billigfluggesellschaft Easyjet ihren Jahresgewinn vor Steuern auf 455 Millionen Pfund (etwa 523 Millionen Euro) steigern. Dies entspricht einer Steigerung von 633 Millionen Pfund im Vergleich zum Vorjahresverlust von 178 Millionen Pfund, wie das Unternehmen am Dienstag in London bekannt gab. Vorstandschef Johan Lundgren zeigte sich zuversichtlich und erklärte: “Die Aussichten für dieses Jahr sind positiv.”

Sowohl die Buchungen für Easyjet-Flüge als auch für den Reiseveranstalter Easyjet Holidays haben im Jahresvergleich zugenommen. Das Unternehmen plant, mittelfristig noch profitabler zu werden und strebt einen Jahresgewinn von mehr als einer Milliarde Pfund vor Steuern an. Ein wichtiger Beitrag dazu wird von Easyjet Holidays erwartet, das allein 250 Millionen Pfund zum Gewinn beitragen soll – im Vergleich zu 122 Millionen Pfund im Vorjahr. Lundgren betonte die Bedeutung von Kapitaldisziplin und dem Niedrigkostenmodell, um die ehrgeizigen mittelfristigen Ziele zu erreichen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte Easyjet seine Erlöse um mehr als 40 Prozent auf knapp 8,2 Milliarden Pfund steigern. Dies lag sowohl an der starken Nachfrage nach Flugreisen nach dem Ende der Pandemie als auch an der eigenen “Preisstärke”, so das Unternehmen. Insgesamt beförderte Easyjet im vergangenen Jahr fast 83 Millionen Passagiere, was einem Plus von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Für das Jahr 2024 rechnet die Fluggesellschaft mit einem weiteren Wachstum von rund neun Prozent.

Um sich vor steigenden Treibstoffkosten zu schützen, hat Easyjet bereits etwa drei Viertel seines Kerosinbedarfs für das erste Halbjahr 2024 durch Termingeschäfte abgesichert. Die Aktionäre sollen am Erfolg des Unternehmens mit einer geplanten Erhöhung der Dividende auf 20 Prozent des Gesamtgewinns nach Steuern in 2024 teilhaben. Für das Geschäftsjahr 2023 wird das Unternehmen bereits 4,5 Pence pro Aktie oder insgesamt 34 Millionen Pfund ausschütten, was etwa zehn Prozent des Gesamtgewinns nach Steuern entspricht.

Jedoch weist Easyjet auf mögliche Risiken durch geopolitische Entwicklungen hin, die das Geschäftsergebnis beeinträchtigen könnten. “Die frühen Winterergebnisse für das Geschäftsjahr 2022 werden durch den Konflikt im Nahen Osten beeinflusst werden”, erklärte das Unternehmen und gab bekannt, vorübergehend Flüge nach Israel und Jordanien unterbrochen zu haben. Trotz der wiedererlangten Stärke erwartet Easyjet derzeit keine Verbesserung des Verlustes im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr, jedoch sorgen die momentane Buchungsstärke für den Sommer 2024 und ein begrenztes Flugangebot in Europa für einen positiven Ausblick für das Gesamtjahr.

(eulerpool-AFX)

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