Novo Nordisk: Bedeutende Expansion der Produktionskapazitäten

Der dänische Pharmariese Novo Nordisk investiert weiterhin Milliarden in die Erweiterung seiner Produktionskapazitäten.

Novo Nordisk investiert weiterhin Milliarden in den Ausbau seiner Produktion, wie Bloomberg am Donnerstag berichtete. In Frankreich sollen nun 2,1 Milliarden Euro investiert werden, um die hohe Nachfrage nach beliebten Gewichtsreduktionsmedikamenten anzugehen und Lieferengpässe zu vermeiden. Dabei ist jedoch nicht klar, ob diese Summe auch staatliche Subventionen beinhaltet. Die Investition wird voraussichtlich über 500 neue Arbeitsplätze schaffen und den Standort in Chartres, südwestlich von Paris, stärken. Dort produziert Novo Nordisk Insulin, das weltweit von über acht Millionen Patienten verwendet wird.

Ziel der Investition ist hauptsächlich die Steigerung der Produktionskapazitäten für die beiden Medikamente Wegovy zur Gewichtsreduktion und Ozempic gegen Diabetes. Beide enthalten den Wirkstoff Semaglutid, der die Wirkung eines Darmhormons imitiert und ein Sättigungsgefühl auslösen kann. Studien haben gezeigt, dass Wegovy den Anwendern eine Gewichtsabnahme von bis zu 15 Prozent ermöglicht. Besonders in den USA herrscht ein regelrechter Hype um diese Medikamente, der von Prominenten und Unternehmern wie Elon Musk angefeuert wird. In der Pharmaindustrie herrscht deshalb eine Art Goldgräberstimmung, die sich auch an den Börsenkursen ablesen lässt. Mit einem Börsenwert von umgerechnet 425 Milliarden Euro hat Novo Nordisk den französischen Luxusgüterriesen LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton als wertvollstes Unternehmen Europas abgelöst (Stand September 2021). Zum Vergleich: LVMH kommt auf einen Börsenwert von knapp 358 Milliarden Euro.

Neben Novos Nordisks Plänen in Frankreich, investiert auch der US-amerikanische Pharmakonzern Eli Lilly weiter in seine Produktion. Dieser hat ebenfalls ein Gewichtsreduktionsmedikament mit dem Wirkstoff Tirzepatid auf den Markt gebracht und plant die Errichtung einer neuen Produktionsstätte in Deutschland. Die stark wachsende Nachfrage nach Diabetes- und Adipositas-Medikamenten ist der treibende Faktor für diese Investitionen. Erst Anfang dieses Monats verkündete Novo Nordisk Pläne für den Bau einer riesigen Produktionsstätte in Dänemark mit einem Investitionsvolumen von rund 5,6 Milliarden Euro. Der Pharmakonzern beschäftigt mittlerweile mehr als 61.000 Menschen in 80 Ländern weltweit.

An der dänischen Börse OMX legte die Novo Nordisk Aktie zeitweise um 0,53 Prozent auf 705,90 Kronen zu. Der Konzern bemüht sich weiterhin um den Ausbau seiner Fabriken und Produktionslinien, um im verschärften Wettbewerb am Markt für Gewichtsreduktionsmedikamente mithalten zu können. Auch andere Unternehmen wie Eli Lilly reagieren auf die gestiegene Nachfrage und bauen ihre Produktionskapazitäten aus. Die Konkurrenz um Marktanteile in diesem Bereich ist hoch und die Pharmaindustrie profitiert von dem wachsenden Trend zu einem gesunden Lebensstil, der vor allem in den USA von Prominenten angefeuert wird.

(eulerpool-AFX)

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