Sam Altman, Mitgründer von OpenAI und Silicon-Valley-Persönlichkeit, wurde unerwartet als Chef der Entwicklerfirma abberufen.
OpenAI-Mitgründer und “Silicon-Valley-Star” Sam Altman wurde überraschend als Chef der Entwicklerfirma abgesetzt. Der Verwaltungsrat verlor das Vertrauen in den 38-Jährigen und ernannte die bisherige OpenAI-Technologie-Chefin Mira Murati als Interimsleiterin. Die Gründe für die Entscheidung wurden nicht konkret benannt, jedoch erklärte OpenAI, dass Altman in seiner Kommunikation mit dem Verwaltungsrat nicht immer “ehrlich” war.
Das auf künstliche Intelligenz spezialisierte Unternehmen wurde 2015 als Non-Profit-Organisation gegründet, jedoch erlaubte eine Umstrukturierung 2019 das Erzielen von begrenzten Gewinnen. Zudem stieg der Software-Riese Microsoft im selben Jahr mit einer Milliarde Dollar bei OpenAI ein. Die Firma sorgte insbesondere im letzten Jahr für Aufsehen, als sie den populären Chatbot ChatGPT einführte. Das Programm ist in der Lage, mithilfe von KI aus kurzen Eingabeaufforderungen Texte auf menschlichem Sprachniveau zu generieren, was zu einem regelrechten KI-Hype führte und OpenAI zu einem Vorreiter in der Branche machte.
Altman, der in St. Louis im Bundesstaat Missouri aufwuchs, hatte sich bereits im Silicon Valley einen Namen gemacht, bevor er durch ChatGPT weltweite Bekanntheit erlangte. Er studierte Informatik an der angesehenen Stanford University, brach jedoch das Studium ab, um die App Loopt zu gründen. Später stieß er zum Startup-Inkubator Y Combinator, der unter anderem Erfolgsunternehmen wie Airbnb und DoorDash unterstützt.
In 2014 übernahm Altman die Leitung von Y Combinator, musste diese jedoch fünf Jahre später aufgeben, um sich stärker auf OpenAI zu konzentrieren. Neben seinem Engagement bei der Firma hat Altman auch Hunderte Millionen Dollar in das Fusionsenergie-Start-up Helion investiert und arbeitet an der Kryptowährung Worldcoin, bei der Nutzer sich anhand ihrer Iris identifizieren sollen.
In einer Anhörung vor dem US-Kongress im Mai äußerte Altman seine Begeisterung für die Möglichkeiten von künstlicher Intelligenz, wies jedoch auch auf die damit verbundenen ernsthaften Risiken hin. “Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, nahezu jeden Aspekt unseres Lebens zu verbessern, birgt aber auch Risiken”, betonte er. Die Absetzung von Altman als CEO von OpenAI ist ein weiterer Rückschlag für ihn, nachdem er bereits zuvor in die Kritik geraten war, als seine Verbindung zu dem umstrittenen Milliardär Jeffrey Epstein bekannt wurde.
Murati wird nun vorübergehend die Leitung von OpenAI übernehmen, während das Unternehmen auf der Suche nach einem neuen CEO ist. Die Entscheidung des Verwaltungsrats wirft jedoch Fragen über die Zukunft und strategischen Richtung des Unternehmens auf.
Die KI-Branche verfolgt die Entwicklungen bei OpenAI mit Spannung, da sie als wichtige Akteurin im Bereich der künstlichen Intelligenz gilt und deren Erfolge und Misserfolge weitreichende Auswirkungen auf die Branche haben können. Es bleibt abzuwarten, wer die Nachfolge von Altman antreten wird und wie sich dies auf den zukünftigen Kurs von OpenAI auswirken wird.
(eulerpool-AFX)