Neuartige Krebsmedikamente bieten Milliardenpotenzial; der US-Konzern Abbvie reagiert mit einem milliardenschweren Zukauf in diesem Bereich.
Abbvie erweitert sein Portfolio an Krebsmedikamenten mit einer milliardenschweren Übernahme. Der US-Pharmakonzern hat eine Vereinbarung mit dem Biotechunternehmen ImmunoGen unterzeichnet und wird dafür10,1 Milliarden Dollar investieren. Laut Abbvies Aussage ist dies ein großer Schritt in Richtung des Ausbaus ihres Geschäfts im Bereich der Krebsbehandlung.
Für jede ImmunoGen-Aktie bietet Abbvie 31,26 Dollar, was einem Aufschlag von fast 95 Prozent auf den letzten Schlusskurs entspricht. Mit diesem Kauf erwirbt Abbvie den Zugriff auf Elahere, ein vielversprechendes Mittel zur Behandlung von Eierstockkrebs. Die Aktien von ImmunoGen haben sich dieses Jahr mehr als verdreifacht, als Resultat der veröffentlichten positiven Studienergebnisse im Mai. Diese Ergebnisse zeigen, dass Elahere das Gesamtüberleben von bereits behandelten Patientinnen deutlich verlängern kann.
Elahere ist Teil der neuen Generation von Krebsbehandlungen, den Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten (ADC). Diese Therapie nutzt gezielt die Zerstörung von Krebszellen, während gesundes Gewebe geschützt wird. Dadurch soll die Behandlung besser verträglich sein als herkömmliche Chemotherapie. Dieser Ansatz ist auch bei anderen Pharmakonzernen populär. Im Frühjahr gab der US-Gigant Pfizer bekannt, dass sie Seagen erwerben werden, einen der Pioniere auf dem Gebiet der ADCs, für 43 Milliarden Dollar.
Die Übernahme von ImmunoGen ist Teil von Abbvies Strategie, sein Geschäft im Bereich der Onkologie zu diversifizieren und zu erweitern. Dieser Schritt wird auch von Branchenexperten begrüßt, da die Krebsbehandlung weiterhin einer der profitabelsten und wachstumsstärksten Bereiche der Pharmaindustrie bleibt. Mit dem Zukauf von ImmunoGen setzt Abbvie seinen Erfolgskurs fort und positioniert sich als führender Akteur auf dem Markt der Krebsmedikamente.
(eulerpool-AFX)