Softbank verzeichnet durch Wework-Insolvenz Milliardenabschreibung

Softbank, verzeichnet hohe Halbjahresverluste, doch ein erfolgreicher Chip-IPO verschafft neuen strategischen Freiraum.

Softbank, der weltgrößte Tech-Investor, verzeichnete in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres einen Verlust von 907 Milliarden Yen (5,6 Milliarden Euro). Dies ist ein deutlicher Rückschlag für das Unternehmen, das nach zwei verlustreichen Jahren wieder in die Gewinnzone zurückkehren wollte. Die anhaltende Schwäche der Tech-Aktien und die Abwertung der japanischen Währung, Yen, belasten die Bilanz von Softbank.

Allein durch Währungsverluste verlor das Unternehmen in der ersten Hälfte des seit April laufenden Geschäftsjahres vier Milliarden Euro. Ein Kernproblem für Softbank ist die Negativzinspolitik der japanischen Notenbank, die zu einer großen Zinsdifferenz mit anderen Ländern führt und den Yen gegenüber dem Dollar erheblich abwerten lässt. Dies führt zu hohen Verlusten bei der Umrechnung von Schulden in Yen.

Die Pleite von Wework, an der Softbank maßgeblich beteiligt war, hat keinen Einfluss auf das aktuelle Ergebnis, da die Investition bereits abgeschrieben wurde. Tatsächlich konnte Softbank im Bereich der Investitionen ein leichtes Plus verzeichnen, hauptsächlich dank des erfolgreichen Börsengangs des britischen Chipdesigners Arm.

Der Finanzchef von Softbank, Yoshimitsu Goto, bezeichnete den Börsengang von Arm als positiven Meilenstein für das Unternehmen. Durch den IPO konnte Softbank 5,1 Milliarden Dollar einnehmen und der Wert von Arm an der Börse stieg auf 55 Milliarden Euro – ein großer Gewinn für das Unternehmen, das beim Kauf im Jahr 2016 30 Milliarden Euro investiert hatte. Arm ist mittlerweile nicht mehr nur für Mobilfunkchips bekannt, sondern auch für Chips für Computer und Anwendungen der Künstlichen Intelligenz (KI).

Die erfolgreichen Investitionen von Softbank zeigen, dass die riskanten Wetten auf Mega-Start-ups des Gründers Masahiro Son sich auszahlen. Seit 2017 hat das Unternehmen über 100 Milliarden Euro in Start-ups investiert, vor allem durch den Softbank Vision Fund. Der erfolgreiche Börsengang von Arm gibt Son nun neuen Handlungsspielraum, um weitere KI-Unternehmen zu finanzieren. Eine mögliche Investition könnte OpenAI sein, ein Unternehmen, das mit seiner KI-Anwendung ChatGPT weltweit bekannt wurde. Das Aktienpaket von Arm soll dabei helfen, neue Visionen von Investor Son zu verwirklichen.

Für das Gesamtjahr von Softbank ist die Zwischenbilanz ein schlechtes Zeichen. Im Jahr 2022 schloss das Unternehmen mit einem Minus von rund 6,6 Milliarden Euro ab, obwohl im ersten Halbjahr noch ein operativer Gewinn von 1,8 Milliarden Euro erzielt wurde. Die Verluste in diesem Jahr zeigen, dass Softbank noch immer unter der schwachen Performance der Tech-Aktien und der Abwertung der Landeswährung leidet.

Doch der erfolgreiche IPO von Arm gibt dem Unternehmen neuen Auftrieb und ermöglicht es, wieder in die Offensive zu gehen. Die Investorenlegende Son ist nun auf der Suche nach neuen vielversprechenden KI-Unternehmen, um sein Portfolio zu erweitern.

(eulerpool-AFX)

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