Insiderberichten zufolge zielt die insolvente Signa Holding auf Kosteneinsparungen ab und hat beschlossen, zwei Aufsichtsgremien aufzulösen.
Die angeschlagene Signa Holding, geleitet vom österreichischen Investor René Benko, hat laut Insiderinformationen beschlossen, zwei zentrale Aufsichtsgremien aufzulösen. Demnach existieren weder das Group Executive Board noch der Beirat mehr, berichtet eine mit den Vorgängen vertraute Quelle der Agentur Reuters.
Die Insolvenz der Signa Holding, die sich auf über fünf Milliarden Euro beläuft und damit die größte in der Geschichte Österreichs darstellt, wurde am 29. November beantragt. Um überlebensfähig zu bleiben, muss sich die Holding nun von wichtigen Immobilienbeteiligungen wie dem renommierten Chrysler Building in New York trennen.
Laut dem kürzlich veröffentlichten Bericht des Sanierungsverwalters Christof Stapf wird die Firma und auch deren Führung als gänzlich unzureichend bewertet. Auch die geplante Sanierung unter Beteiligung des bisherigen Managements bleibt fraglich. Bisher haben 46 Gläubiger Forderungen in Höhe von 1,13 Milliarden Euro angemeldet. Unter ihnen befindet sich auch der arabische Staatsfonds Mubadala, der von den Signa-Gesellschaften und René Benko persönlich insgesamt 713 Millionen Euro zurückfordert.
Weitere Forderungen könnten noch hinzukommen, da die Frist zur Anmeldung von Forderungen erst am 15. Januar endet. Im Insolvenzantrag hatte die Holding potenzielle Verbindlichkeiten in Höhe von fünf Milliarden Euro angegeben. Die Auflösung der beiden Aufsichtsgremien soll nun Kosten einsparen, da die Mitglieder für ihre Tätigkeit vergütet wurden. Im Beirat saßen prominente Persönlichkeiten aus der Wirtschaft und Politik, unter anderem auch aus Deutschland. Erst kürzlich wurde bekannt, dass die ersten Vermögenswerte, Beteiligungen und sogar der Privatjet der Signa Holding, eine Cessna Citation XLS, verkauft werden sollen. Doch René Benko behält seinen Privatjet, der der Familie gehörenden Laura Privatstiftung.
Experten zweifeln noch an der Umsetzbarkeit der geplanten Insolvenz in Eigenverwaltung, bei der das bisherige Management seine Aufgaben weiterhin ausführen soll. Doch wie Christof Stapf bereits feststellte, ist es noch zu früh, um die Erfolgschancen dieser Maßnahme zu bewerten.
(eulerpool-AFX)