Eine Studie bestätigt die Effektivität von Wegovy bei der Prävention von Herzinfarkten und anderen Gesundheitsrisiken.
Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk präsentierte am Samstag auf einem Kongress der US-amerikanischen Herzgesellschaft in Philadelphia neue Studiendaten, die die Wirksamkeit seines Abnehmmedikaments “Wegovy” bei der Vorbeugung von schwerwiegenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Schlaganfall und Herzinfarkt, untermauern.
Bereits im August hatte das Unternehmen angekündigt, dass das Medikament der üblichen Standardbehandlung überlegen sei und das Risiko um ein Fünftel verringern könne. Dies führte damals zu einem Kursanstieg von17 Prozent an einem Tag. Die nun vorgestellten Details zeigten, dass die Behandlung mit einer Dosierung von2,4 Milligramm unabhängig von Alter, Geschlecht, Ethnie oder Ausgangs-Body-Mass-Index das Krankheitsrisiko senkt und schnell positive Effekte erzielt. Novo Nordisk hat bereits Zulassungsanträge für die USA und die EU gestellt, mit Entscheidungen in2024.
Die Daten wurden von Experten positiv aufgenommen, wie Analyst Peter Welford von Jefferies in einer ersten Reaktion feststellte und betonte, dass eine Verwendung von Wegovy zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen gerechtfertigt erscheint. Richard Vosser von JPMorgan hob hervor, dass das Mittel in vielen Bereichen Vorteile zeigte und dies dazu beitragen sollte, dass Wegovy auch in der Breite bei Herzkreislauferkrankungen eingesetzt wird. Die Aktien von Novo Nordisk stiegen daraufhin an der NASDAQ Nordic Kopenhagen um 3 Prozent und näherten sich wieder ihrem Rekordhoch von 742 Kronen vom Oktober. Im breit aufgestellten europäischen Aktienindex Stoxx Europe 50 waren sie der beste Wert, während der Index um 0,7 Prozent zulegte.
Seit Jahresbeginn haben die Aktien von Novo Nordisk bereits um52 Prozent zugelegt und sind damit auch in diesem Jahr die Spitzenreiter im Stoxx 50. In den vergangenen fünf Jahren hat der Kurs sogar um mehr als das Viereinhalbfache zugelegt. Mit einem Börsenwert von umgerechnet 432 Milliarden Euro ist Novo Nordisk aktuell das mit Abstand wertvollste börsennotierte Unternehmen in Europa, gefolgt von dem französischen Luxusgüterkonzern LVMH.
Im Gegensatz dazu hatte die Nachricht von den Studiendaten von Novo Nordisk einen negativen Einfluss auf die Aktien von Fresenius Medical Care (FMC) St im frühen Handel. Jedoch erholten sich die Anteilsscheine rasch und verzeichneten mittags einen Anstieg von 1,6 Prozent. Anleger von FMC sind seit kurzem besonders sensibel für Neuigkeiten von Novo Nordisk, aufgrund einer Meldung von Mitte Oktober, in der bekannt gegeben wurde, dass eine Studie zu den Nierenergebnissen ihres Medikaments zum Einsatz bei chronischen Nierenpatienten vorzeitig aufgrund seiner Wirksamkeit beendet wurde.
Die Befürchtung besteht, dass dies mittel- bis langfristig zu einem Rückgang der Zahl von Dialysepatienten führen könnte. Dies führte zu einem Kurseinbruch von 17,5 Prozent bei FMC Mitte Oktober. Allerdings haben sich die Aktien seitdem seitwärts bewegt. Aus charttechnischer Sicht ist positiv, dass sie am Montag wieder die 21-Tage-Durchschnittslinie erreichten, die den kurzfristigen Trend beschreibt.
(eulerpool-AFX)