Der IT-Dienstleister Nagarro spürte auch im dritten Quartal eine anhaltend schwache Auslastung seiner Kapazitäten.
Nagarro, ein führender IT-Dienstleister, musste auch im dritten Quartal deutliche Einbußen aufgrund einer schwachen Auslastung hinnehmen. Während der Umsatz stieg, fielen die Ergebnisse jedoch drastisch. Laut Unternehmensführung sei der Rückgang auf “erhebliche überschüssige Kapazitäten in der Softwareentwicklung” zurückzuführen. Daraufhin wurden im dritten Quartal die Beschäftigtenzahl um 500 auf 19.182 reduziert.
Die Quartalszahlen fanden am Aktienmarkt wenig Anklang. Die Nagarro-Aktie verzeichnete über XETRA zeitweise einen Verlust von 0,79 Prozent auf 76,65 Euro. Seit Jahresbeginn summiert sich der Kursverlust damit auf ein Drittel. Laut Branchenexperte Martin Comtesse von der Investmentfirma Jefferies entwickelte sich der Umsatz des IT-Dienstleisters aufgrund einer stabilisierten Kundennachfrage etwas besser als erwartet. Allerdings belasteten weiterhin ungenutzte Kapazitäten die Rentabilität.
Auch Adrian Pehl von der Investmentbank Stifel zeigte sich enttäuscht über die Bruttomarge.In München gab Nagarro am Dienstagmorgen bekannt, dass der Umsatz in den Monaten Juli bis September im Jahresvergleich um 1,9 Prozent auf 234,3 Millionen Euro gestiegen ist. Bereinigt um Währungseffekte lag er um 6,6 Prozent höher.
Trotzdem fiel das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um rund ein Drittel auf32 Millionen Euro. Der Gewinn halbierte sich auf 12,6 Millionen Euro. Bereits im Sommer hatte das Management aufgrund ungünstiger Währungskurse und Zurückhaltung in einigen Projekten die Prognose für 2023 erneut gesenkt.
Der Vorstand geht nun davon aus, dass der Umsatz von 856 Millionen Euro im Vorjahr auf etwa 915 Millionen Euro steigen wird. Die operative Marge, gemessen am bereinigten EBITDA, soll von 17,3 Prozent auf 13 Prozent zurückgehen. Diese Prognosen basieren auf aktuellen Wechselkursen und berücksichtigen keine zukünftigen Übernahmen.
(eulerpool-AFX)