Der schwedische Modehändler H&M erlebt aufgrund geringer Nachfrage in mehreren Ländern und des Rückzugs aus Russland eine belastende Phase.
H&M kämpft weiterhin mit einer schwachen Nachfrage in vielen Ländern und dem Rückzug aus Russland. Im Gegensatz dazu konnte der spanische Konkurrent Inditex, Mutterkonzern von Zara, diese Woche erneut starke Umsatzzuwächse vermelden. Im vierten Geschäftsquartal, das bis Ende November dauerte, verzeichnete H&M aufgrund der schwachen schwedischen Währung einen leichten Anstieg des Umsatzes auf 62,6 Milliarden schwedische Kronen (5,6 Mrd Euro).
Bereinigt um Wechselkurseffekte und den Rückzug aus Belarus und Russland ging dieser jedoch um ein Prozent zurück. Experten von Bloomberg hatten bereits einen Rückgang in dieser Höhe erwartet. Dennoch konnten die Geschäftszahlen an der Börse positiv aufgenommen werden. Nach anfänglicher Irritation stieg die H&M-Aktie in Stockholm am Freitag um 0,69 Prozent auf 177,94 SEK.
Im aktuellen Geschäftsjahr konnte die Aktie bislang rund 60 Prozent gewinnen, ist jedoch immer noch weit von den Kursen über 350 Kronen aus dem Jahr 2015 entfernt. Der schwedische Modehändler muss nun möglicherweise seine Lagerbestände mit höheren Rabatten abverkaufen, um Platz für neue Kollektionen zu schaffen.
Im dritten Geschäftsquartal bis Ende Oktober verzeichnete Inditex ein niedrigeres, aber dennoch deutlich besseres Wachstum als H&M. Die schwedische Modekette hatte bereits im September vor einem Umsatzrückgang aufgrund des warmen Wetters zu Beginn des Herbstes gewarnt. H&M hatte zudem im Vorjahr beschlossen, seine Shops in Russland wieder zu öffnen, bevor das Unternehmen aufgrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine seine Aktivitäten in dem Land dauerhaft einstellte.
Im gesamten Geschäftsjahr steigerte H&M seinen Umsatz um sechs Prozent auf236 Milliarden Kronen. Wenn man jedoch den Geschäftsbetrieb in Russland und Belarus sowie Währungsschwankungen außer Acht lässt, beläuft sich das Wachstum nur auf ein Prozent.
Die schwedische Modekette eröffnete im November wieder erste Shops in der Ukraine, nachdem sie die Aktivitäten aufgrund des russischen Angriffskrieges gegen das Land im Februar 2022 gestoppt hatte. Trotz der Schwierigkeiten in einigen Ländern blickt H&M positiv in die Zukunft und hofft auf eine Stabilisierung der Nachfrage in den kommenden Monaten.
(eulerpool-AFX)