Chemikalienhändler spaltet sich in zwei unabhängige Bereiche, ein Sieg für aktivistischen Investor, Börsenreaktion positiv.
Der renommierte Chemikalienhändler Brenntag hat sich auf Drängen eines aktivistischen Investors entschieden, sein Geschäft in zwei unabhängige Bereiche aufzuteilen. Dieser Schritt stößt an der Börse auf positive Resonanz. Konzernchef Christian Kohlpaintner gab am Dienstag in Essen bekannt, dass Brenntag in den kommenden Jahren in die eigenständigen Geschäftsbereiche Brenntag Essentials und Brenntag Specialties aufgeteilt wird. Dadurch sollen ab 2024 jeweils eigene gesellschaftsrechtliche Strukturen entstehen, um die Entflechtung zu vollziehen.
Mit diesem Schritt sollen laut Kohlpaintner Optionen geschaffen und gleichzeitig Brenntag auf die zukünftigen strategischen Schritte bis 2026 vorbereitet werden. Zusätzlich sollen die Unternehmenszentrale verkleinert und Funktionen sowie Verantwortlichkeiten auf die einzelnen Geschäftsbereiche übertragen werden. Im Rahmen der Entflechtung werden alle Pharma-Aktivitäten von Brenntag Essentials zu Brenntag Specialties wechseln, während ausgewählte Spezialitätenprodukte von den Specialties-Segmenten zu Brenntag Essentials übergehen werden.
Michael Friede, CEO des Spezialitätengeschäftes, erklärte, dass das schärfere Profil des Unternehmens das Potenzial auf dem wachsenden Spezialitätenmarkt ausnutzen, die Performance steigern und die Profitabilität deutlich verbessern werde. Dieser Schritt entspricht den Forderungen des Investors Primestone, welcher bereits mehrfach die Aufteilung von Brenntag in das Standardchemikaliengeschäft und den Spezialitätenbereich gefordert hatte. Primestone erwartet dadurch höhere Gewinnmargen und einen Anstieg des Aktienkurses.
Der Vorstand von Brenntag bestätigte zudem die bisherigen Finanzziele und gab die Prognose für ein jährliches Wachstum des Rohertrags von vier bis sieben Prozent sowie ein operatives Ergebnis (Ebita) von sieben bis neun Prozent bekannt. Die Pläne haben bei den Anlegern einen positiven Eindruck hinterlassen.
Die Aktien von Brenntag stiegen im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz um 0,7 Prozent und gehörten damit zu den Spitzenreitern im Dax. Ein Händler kommentierte, dass dies ein Schritt in die richtige Richtung sei. Bei Primestone sieht er noch weiteren Handlungsbedarf.
(eulerpool-AFX)