Warren Buffett investierte über 500 Millionen US-Dollar in zusätzliche Anteile am Ölkonzern Occidental, um seine Beteiligung auszubauen. Hintergründe des Geschäfts beleuchtet.
Starinvestor Warren Buffett kauft im großen Stil weitere Aktien des Ölkonzerns Occidental Petroleum und erhöht damit seine Beteiligung auf 27 Prozent. Die Ankündigung des Kaufs erfolgte in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC, in der das Unternehmen Berkshire Hathaway von Buffett rund 10,5 Millionen Occidental-Aktien im Wert von 588,7 Millionen US-Dollar erworben hat.
Mit diesem Kauf hat der Starinvestor sein Depot um weitere Anteile an einem seiner Favoriten am Aktienmarkt erweitert. Bereits im Jahr 2019 stieg Buffett über seine Holdinggesellschaft in den Ölkonzern ein und baute seitdem schrittweise seine Beteiligung aus. Im dritten Quartal 2023 machte Occidental schon den sechstgrößten Anteil in Buffetts Portfolio aus, hinter Konkurrent Chevron, Coca-Cola, American Express, Bank of America und dem Tech-Riesen Apple.
Doch die jüngste Aufstockung der Occidental-Aktien durch Berkshire Hathaway könnte mehr als nur eine strategische Entscheidung sein. Der Ölkonzern plant die Übernahme von CrownRock, einem kleineren Konkurrenten, für die stolze Summe von zwölf Milliarden US-Dollar. Dieser Schritt wird von Buffett anscheinend unterstützt, denn auch bei der ersten Übernahme von Anadarko Petroleum im Jahr 2019 stand der Starinvestor hinter Occidental, als er für zehn Milliarden US-Dollar unbegrenzte Vorzugsaktien erwarb und eine garantierte Dividende sichern ließ.
Allerdings stieß der Anadarko-Kauf auf Kritik von Analysten und Marktexperten, insbesondere von Carl Icahn, der die Übernahme als “massiv überbewertet” bezeichnete und den Kauf als schlechtes Geschäft ansah. Doch trotz der Bedenken hat Occidental nun erneut eine ähnliche Übernahmestrategie bei CrownRock angestrebt, bei der auch die Schulden des Zielunternehmens übernommen werden sollen.
Diese Übernahmen haben dazu geführt, dass die Aktien von Occidental derzeit vergleichsweise günstig zu haben sind. In den letzten drei Monaten fiel der Aktienkurs um mehr als elf Prozent und seit Jahresbeginn um rund sechs Prozent, während der breitere US-Aktienmarkt in derselben Zeit deutlich zulegte. Doch Buffett zeigt weiterhin Vertrauen in den Ölsektor und setzt auf eine Erholung der Branche.
Die Ratingagenturen Fitch und Moody’s haben ihre Investment-Grade-Bewertungen für Occidental nach Bekanntwerden der Übernahmepläne bestätigt, was darauf hindeutet, dass die Übernahmen möglicherweise nicht so riskant sind, wie befürchtet. Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die Aktien des Ölkonzerns weiter entwickeln werden und wie Buffetts Beteiligung daran wachsen wird.
(eulerpool-AFX)