Die BaFin erhöht den Druck auf die Commerzbank wegen des teilweise verspäteten Versands von Steuerbescheinigungen
Die Finanzaufsicht Bafin hat angekündigt, Druck auf die Commerzbank auszuüben, um sicherzustellen, dass das Geldhaus zukünftig rechtzeitig Jahressteuerbescheinigungen an Kunden verschickt. In einer Mitteilung am Freitag ordnete die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht an, dass die Commerzbank die Steuerbescheinigungen für das Jahr 2022 “zügig verschickt”. Die Bank hat nun 20 Bankarbeitstage Zeit, um die Bescheinigungen zu versenden. Zudem muss sie angemessene Maßnahmen ergreifen, um zukünftig pünktliche Lieferungen sicherzustellen.
Die Bafin griff ein, nachdem es bei der Commerzbank in der Vergangenheit Probleme beim Versand von Jahressteuerbescheinigungen gab. Im September dieses Jahres entschuldigte sich die Bank in persönlichen Schreiben bei betroffenen Kunden und versicherte, hart daran zu arbeiten, die Bescheinigungen schnellstmöglich zuzustellen. Ein Commerzbank-Sprecher bestätigte, dass es noch Einzelfälle für das Jahr 2022 gibt, in denen die Bescheinigungen ausstehend sind.
Laut Bafin hat die Commerzbank mittlerweile alle Verzögerungen bei Steuerbescheinigungen, die vor dem 2. November angefordert wurden, behoben. Verbraucher sind auf diese Bescheinigungen angewiesen, um eventuell zu viel gezahlte Kapitalertragsteuer über ihre Steuererklärung zurückzufordern. In der Regel versenden Banken die Bescheinigungen bis Ende des ersten Quartals. Demnach erwartet die Bafin, dass alle Institute die Steuerbescheinigungen ab sofort bis zum30. Juni des Folgejahres ausstellen.
Die Commerzbank-Aktie notierte am Freitag via XETRA zwischenzeitlich 1,11 Prozent höher bei 10,50 Euro.
Die Verzögerungen bei der Bescheinigungserstellung und der damit verbundene Druck der Bafin auf die Commerzbank sorgen für Unruhe in der Branche und bei Kunden. Die Bafin betont, dass es sich um einen Sonderfall handelt und betont die Bedeutung einer pünktlichen Ausstellung von Jahressteuerbescheinigungen.
(eulerpool-AFX)