Munich Re plant signifikante Gewinnsteigerung für das Jahr 2024

Munich Re plant für das kommende Jahr ein weiterhin signifikantes Gewinnwachstum.

Munich Re peilt dank guter operativer Leistung in allen Geschäftssegmenten im Jahr2024 einen Nachsteuergewinn von rund5 Milliarden Euro an. Dies gab der DAX-Konzern am Freitag bekannt. Für das laufende Jahr erwartet der Rückversicherer einen Gewinn von 4,5 Milliarden Euro und einen Umsatz von rund 59 Milliarden Euro. Zudem soll die Kapitalanlagerendite um mehr als 2,8 Prozent verbessert werden.

Doch diese Prognosen werden unter Vorbehalt gemacht, da ab 2023 der Standard IFRS17 angewandt wird, der die Bilanzierung von Versicherungsverträgen regelt. Der Gewinn nach der neuen Rechnungslegung lag in den ersten neun Monaten dieses Jahres bereits bei 3,6 Milliarden Euro. Dennoch ist die Münchener Rück auch von der Milliarden-Pleite der österreichischen Immobiliengruppe SIGNA betroffen.

Finanzvorstand Christoph Jurecka bestätigte in einer Telefonkonferenz, dass der Rückversicherer bei SIGNA investiert sei, jedoch ausschließlich in mit Immobilien besicherte Engagements. Somit sind für die Munich Re keine wesentlichen Verluste zu erwarten. Berichten zufolge hat die Erstversicherungs-Tochter Ergo rund 700 Millionen Euro an SIGNA geliehen. Insgesamt haben deutsche Versicherer mehr als drei Milliarden Euro bei SIGNA angelegt.

Der Ausblick auf die Gewinnentwicklung überzeugte die Anleger, nachdem die Aktien am Mittwoch erstmals die Marke von 400 Euro erreicht und am Vortag aufgrund neuer US-Leitzinsaussichten Gewinnmitnahmen eingesetzt hatten. Am Freitag konnte die München Re-Aktie im XETRA-Handel wieder zulegen. Dennoch liegt das Gewinnziel für 2024 um elf Prozent über den für 2023 avisierten 4,5 Milliarden Euro. Die Erwartungen des Marktes werden damit reflektiert, da Analysten für das laufende Jahr von knapp 4,6 Milliarden und für 2024 von knapp fünf Milliarden Euro ausgehen.

Analysten äußerten sich positiv zu den ambitionierten Zielen des Unternehmens, darunter Philip Kett von Jefferies, der von einem “erhöhtem Ehrgeiz” sprach. Kamran Hossain von der US-Bank JPMorgan bezeichnete das Ziel zwar als “nicht bedeutend über den Markterwartungen”, betonte jedoch, dass immerhin der Konsens mit den Planungen knapp übertroffen werde. Die Munich Re ist bekannt für ihre vorsichtigen Prognosen, die in der Regel übertroffen werden. So betrug das anfängliche Ziel für 2023 nur vier Milliarden und wurde später auf 4,5 Milliarden Euro erhöht.

Dieser konservative Ansatz des Unternehmens wurde auch von anderen Experten erwähnt, darunter Thorsten Wenzel von der DZ Bank. Für den weiteren Aktienkurs könnte die Berichterstattung zum Jahresende von Bedeutung sein, wenn die Munich Re ihre Jahreszahlen vorlegt und gleichzeitig über die Vertragserneuerung zum 1. Januar berichtet. Seit Jahresbeginn konnten die Munich-Re-Aktien bereits ein Viertel an Wert gewinnen und erreichten dabei mit dem Überschreiten der 400-Euro-Marke ein neues Hoch, das zuletzt vor mehr als 20 Jahren erreicht wurde. Damals fiel der Kurs Anfang 2003 auf sein Tief von gut 50 Euro.

(eulerpool-AFX)

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