Die US-Zentralbank Federal Reserve hat beschlossen, den Leitzins bei 5,25 bis 5,50 Prozent beizubehalten, plant jedoch für das nächste Jahr eine Anpassung.
Die Entscheidung der US-Zentralbank Federal Reserve wurde mit großer Erwartung entgegengefiebert. Nach reiflicher Überlegung beschloss sie, den Leitzins in der Spanne zwischen 5,25 und 5,50 Prozent beizubehalten. Dabei steht der Leitzins momentan auf dem höchsten Stand seit 20 Jahren. Die Finanzmärkte hatten diese Entscheidung erwartet, nachdem die Notenbank bereits zweimal hintereinander ihre Zinsen nicht verändert hatte.
Doch die aktuelle Entscheidung birgt auch die Aussicht auf zukünftige Veränderungen, da die Währungshüter eine mögliche Senkung des Leitzinses um 0,75 Prozentpunkte im Laufe des kommenden Jahres signalisierten.
Der US-Notenbankchef Jerome Powell betonte kürzlich, es sei noch zu früh, über mögliche Lockerungen der Geldpolitik zu spekulieren. Doch die aktualisierte Zinsprognose der Fed zeigt, dass sich die Währungshüter mit einer möglichen Zinssenkung ab Sommer des kommenden Jahres auseinandersetzen könnten.
Diese Einschätzung wird auch von KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib geteilt, die bereits im Vorfeld der Sitzung auf eine erste Zinssenkung im nächsten Sommer spekulierte.
Ein wichtiger Faktor für die Finanzmärkte ist auch der Inflationsdruck, der zuletzt weiter abnahm. Im November sank die Teuerungsrate auf 3,1 Prozent, verglichen mit 3,2 Prozent im Oktober. Damit lässt die angestrebte Inflationsmarke von zwei Prozent allmählich in Sichtweite rücken, die als optimal für die Konjunktur betrachtet wird.
Trotz der straffen Geldpolitik erweist sich die Wirtschaft als widerstandsfähig. Im dritten Quartal wuchs sie mit einer annualisierten Rate von 5,2 Prozent, was die höchste Geschwindigkeit seit fast zwei Jahren darstellt. Die Notenbank verfolgt mit ihrem straffen geldpolitischen Kurs das Ziel, die Inflation zu bekämpfen, ohne dabei die Konjunktur zu beeinträchtigen.
(eulerpool-AFX)