Wachsende Skepsis unter Experten gegenüber Tesla-Rivalen BYD setzt Aktie unter Druck

Der chinesische Autobauer BYD, ein Hauptkonkurrent von Tesla, meldet zwar neue Rekorde bei Gewinn und Absatz, doch das Wachstum flacht ab.

BYD – Chinas dominanter Autohersteller und einer der größten Konkurrenten von Tesla – verzeichnete kürzlich Rekordumsätze und Gewinne. Doch trotz des positiven Ergebnisses im dritten Quartal 2023 und der Verkaufsrekorde im November warnen Experten vor einem deutlichen Abflachen des Wachstums.

Die Marktreaktion auf die jüngsten Erfolge ist verhalten, da das Wachstum bei BYD bereits seit drei Quartalen rückläufig ist. Es wird erwartet, dass dieser Trend auch in den nächsten zwei Perioden anhalten wird und Zweifel aufkommen, ob BYD seine ehrgeizigen Verkaufsziele für 2023 und 2024 erreichen kann, die bei 3 Millionen verkauften Fahrzeugen bzw. 4 Millionen verkauften Einheiten liegen. Im Hinblick auf die aktuellen Verkaufszahlen und das bevorstehende Jahresende könnte es sehr knapp werden, das Ziel zu erreichen.

Um den Absatz anzukurbeln, setzt BYD auf Rabatte, was jedoch von Experten kritisiert wird. Morgan Stanley-Analysten weisen auf das Risiko hin, dass der Preiskampf mit Tesla potenzielle Kunden abschrecken könnte, die auf immer günstigere Autos warten. Tatsächlich hat BYD in den letzten Wochen mehrere Preissenkungen vorgenommen, um das Jahresziel von 3 Millionen verkauften Fahrzeugen zu erreichen.

Analysten des Brokers UOB-Kay Hian warnen vor steigenden Lagerbeständen und einer abflachenden Verkaufstendenz. Sie empfehlen daher, die BYD-Aktie zu verkaufen.

Auch das langfristige Wachstum von BYD steht in Frage, da etablierte Autobauer und neue Branchenteilnehmer wie Huawei in intelligente und vernetzte Fahrzeugtechnologien investiert haben.

Dies könnte dazu führen, dass BYD in diesen Bereichen den Anschluss verliert und Marktanteile an die Konkurrenz abtreten muss. Fondsmanager Xiadong Bao von Edmond de Rothschild Asset Management sieht auch den schwachen Ausblick für die Branche und die zunehmende heimische Konkurrenz als Bedrohung für BYD an.

Der Einstieg von Huawei in den EV-Markt verkürzt die Markteinführungszeit neuer chinesischer Produkte und macht BYD anfälliger für Marktverluste.

Obwohl der Kursrückgang der BYD-Aktie möglicherweise eine Gelegenheit für günstige Käufe darstellt, warnen Analysten vor einer langfristigen Sicherheit, da die Bewertung des Unternehmens vom Erreichen der hochgesteckten Ergebniserwartungen abhängt.

Derzeit ist das vorwärts gerichtete KGV auf den niedrigsten Stand seit zwölf Jahren gesunken, was als niedrige Bewertung angesehen werden kann, aber auch Risiken birgt. Die Aktie der BYD verlor allein im letzten Monat an der Börse in Shenzhen 17,4 Prozent an Wert und seit Jahresbeginn insgesamt 23,6 Prozent.

Im Vergleich dazu hat die Tesla-Aktie in diesem Zeitraum um 92,41 Prozent zugelegt. Es bleibt abzuwarten, ob BYD seine Probleme lösen und seine Position als chinesischer Branchenprimus aufrechterhalten kann.

(eulerpool-AFX)

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