Der Konzern erhebt im Play Store Gebühren für heruntergeladene Anwendungen, was sowohl Smartphone-Nutzer als auch Software-Entwickler benachteiligt.
Bei dem erbitterten Rechtsstreit um die Geschäfte mit Apps auf der Android-Plattform musste Google einen herben Rückschlag hinnehmen. Das US-Bundesgericht urteilte einstimmig, dass der Play Store des Unternehmens wettbewerbswidrige Schranken aufweise, die sowohl Smartphone-Nutzern als auch Software-Entwicklern schaden würden.
Vor ihrer einstimmigen Entscheidung hatte sich die neunköpfige Jury rund drei Stunden lang beraten. Der Prozess hatte vor rund vier Wochen begonnen. Im Zentrum des Justizstreits steht das lukrative Bezahlsystem in den App-Stores von Google und Apple. Beide Unternehmen verlangen eine Gebühr für Anwendungen, die über ihre Plattformen heruntergeladen werden. Epic Games, der Entwickler hinter dem beliebten Spiel „Fortnite“, reichte vor drei Jahren Klage gegen Google ein und wirft dem Internetriesen vor, seine Macht ausgenutzt zu haben, um den Play Store abzuschotten und seine Milliardeneinnahmen zu schützen.
Für digitale Transaktionen bei Apps streicht Google eine Provision von 15 bis 30 Prozent ein, ähnlich verfährt auch Apple in seinem iPhone-App-Store. Im vergangenen Jahr setzte sich Apple in einem ähnlichen Fall gegen den Kläger Epic Games durch, doch das Urteil von 2021 ist derzeit Gegenstand eines Berufungsverfahrens, das vom Obersten Gerichtshof der USA geprüft wird.
Nach der jüngsten Entscheidung im Fall Google liegt es nun in der Hand von Bundesrichter James Donato, welche Schritte der Internetriese unternehmen muss, um sein als illegal eingestuftes Vorgehen im Play Store einzustellen. Der Richter äußerte, dass es im Januar Anhörungen zu diesem Thema geben werde. Google kündigte jedoch bereits an, gegen das Urteil in Berufung zu gehen.
(eulerpool-AFX)