Im zweiten Quartal verzeichnete der US-Softwareriese Oracle geringere Geschäftsergebnisse als prognostiziert.
Die Zahlen für das abgelaufene zweite Quartal fielen bei Oracle, dem renommierten US-Softwareriesen, unter den Erwartungen aus. Der Gesamtumsatz stieg im Jahresvergleich um fünf Prozent auf 12,9 Milliarden US-Dollar (12 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Montag in Austin (Texas) bekannt gab. Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Umsatz von 13,1 Milliarden Dollar gerechnet. Besonders im wichtigen Cloudgeschäft mit Software und Rechendiensten über das Netz verlangsamte sich das Wachstumstempo zum zweiten Mal in Folge, was zu Bedenken bei den Anlegern führte.
Im Wettbewerb mit SAP konkurriert Oracle vor allem im Bereich der Unternehmenssteuerungssoftware. In der Cloud konnte Oracle nur ein Wachstum von 15 Prozent verbuchen, während die Erlöse aus Rechenleistung im Netz um gut die Hälfte anstiegen. Jedoch ist das Cloudgeschäft immer noch kleiner als das der traditionellen Cloudprogramme und blieb hinter den Erwartungen zurück. Oracle tritt hier vor allem gegen große Techgiganten wie Amazon, Microsoft und Alphabet C (ex Google) an.
Der Verkauf von Softwarelizenzen musste bei Oracle starke Rückgänge hinnehmen, was auch schon bei ihrem deutschen Konkurrenten SAP zu beobachten war. Insgesamt konnte das Unternehmen jedoch einen Nettogewinn von fast 44 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar verzeichnen, da die Kosten geringer stiegen als der Umsatz und die Steuern sanken. CEO Safra Catz verwies auf eine “astronomisch” wachsende Nachfrage nach Cloud-Rechenleistung und KI-Diensten. Der Oracle-Gründer und Technikchef Larry Ellison betonte zudem den schnellen Ausbau von Cloud-Rechenzentren.
Die enttäuschenden Zahlen führten zu einem Kursrückgang der Oracle-Aktie im vorbörslichen Handel an der NYSE um 8,09 Prozent auf 105,82 US-Dollar. Das Unternehmen kämpft weiterhin darum, im Cloudgeschäft gegen die Konkurrenz anzukommen, während es gleichzeitig versucht, sein traditionelles Lizenzgeschäft zu stärken. Obwohl Oracle einige Schwierigkeiten zu überwinden hat, hat es immer noch einen bedeutenden Einfluss auf den globalen Softwaremarkt und wird weiterhin von Anlegern und Kunden genau beobachtet.
(eulerpool-AFX)