Volkswagen steigerte im Oktober den Absatz deutlich, dank verbesserter Verkaufszahlen in allen Weltregionen.
Der Volkswagen-Konzern konnte im Oktober einen kräftigen Anstieg des Absatzes verzeichnen, vor allem aufgrund von verbesserten Verkäufen in allen Weltregionen. Mit einem Plus von 10,7 Prozent und insgesamt 765.500 verkauften Fahrzeugen im Oktober konnte das Unternehmen an den Erfolg der vergangenen Monate anknüpfen. Auch in den ersten zehn Monaten des Jahres erzielte der Konzern ein beeindruckendes Absatzwachstum von 10,9 Prozent im Vorjahresvergleich, mit insgesamt 7,48 Millionen verkauften Fahrzeugen weltweit.
Besonders bemerkenswert war der Zuwachs von gut 5 Prozent auf 276.800 Fahrzeuge in China, dem größten Markt des Konzerns. Im Oktober verdoppelte sich zudem der Absatz von vollelektrischen Fahrzeugen in China auf 23.393 Autos im Vergleich zum Vorjahr. Auch in Westeuropa und Nordamerika konnte der DAX-Konzern Erfolge verbuchen, mit Zuwächsen von 11,3 Prozent bzw. 25,5 Prozent. Bei der Hauptmarke Volkswagen Pkw konnte ein Absatzwachstum von 6,6 Prozent auf 414.100 Fahrzeuge verzeichnet werden. Auch die anderen Volumenmarken Skoda und Seat/Cupra sowie die Premiummarke Audi legten zweistellig zu.
Nach dem Inkrafttreten des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes Anfang des Jahres hat der Volkswagen-Konzern bisher keine Menschenrechtsverletzungen bei sich selbst festgestellt. Dies betonte die Menschenrechtsbeauftragte des Konzerns, Kerstin Waltenberg, bei der Vorlage ihres ersten Jahresberichts am Freitag. Allerdings seien in der gesamten Lieferkette Risiken und Verdachtsfälle identifiziert worden, wodurch es noch Verbesserungspotenzial gebe. Waltenberg erklärte, dass das Unternehmen in diesem Jahr zunächst bestrebe, das Gesetz bestmöglich umzusetzen, bevor es im nächsten Jahr über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinausgehen werde. Das Werk Urumqi in der chinesischen Provinz Xinjiang fällt nicht unter das Gesetz, da es von einem Gemeinschaftsunternehmen mit dem chinesischen Hersteller Saic betrieben wird. Allerdings betont Waltenberg, dass auch dort Aufmerksamkeit und mögliche unabhängige Prüfungen durchgeführt werden.
Am Freitag trafen sich Vorstand und Aufsichtsrat von Volkswagen, um über die Investitionsplanung der kommenden fünf Jahre zu beraten. Dabei informierte der Vorstand den Aufsichtsrat auch über den Stand des geplanten Sparprogramms für die Kernmarke Volkswagen. Einzelheiten wurden jedoch nicht bekannt gegeben. Unter dem Effizienzprogramm möchte die Marke bis 2026 Kosten in Höhe von zehn Milliarden Euro senken. Derzeit laufen Verhandlungen mit dem Betriebsrat. Als Sofortmaßnahme wurde Anfang November für die wichtigsten Standorte bereits ein Einstellungsstopp verhängt.
Bei der Planung für die kommenden fünf Jahre wurde die nötige Investitionsdisziplin betont, um die Effizienz des Konzerns zu gewährleisten. Details zur geplanten Gesamtinvestition wurden nicht genannt, jedoch kündigte Finanzvorstand Arno Antlitz an, dass der Höchststand bei den Investitionen in den Jahren 2024 und 2025 erreicht werden solle.
Danach werde das Investitionsvolumen für neue Modelle und Werke deutlich sinken, da die Doppelbelastung durch Investitionen in Verbrenner- und Elektro-Modelle dann wegfalle. Bereits im September wurden Eckpunkte der künftigen Werksbelegung bekanntgegeben, darunter der Verzicht auf die geplante Fabrik für das Zukunftsmodell Trinity in Wolfsburg, welches nun in Zwickau gebaut werden soll. Wolfsburg soll stattdessen ein neuer Elektro-Golf und Osnabrück ein Elektro-Porsche produzieren.
Die VW-Aktie konnte bis XETRA-Schluss um 0,54 Prozent auf 108,84 Euro zulegen. Nach der Aufsichtsratssitzung wurden keine weiteren Details zur Investitionsplanung bekannt gegeben.
(eulerpool-AFX)