Airbus sichert sich einen Auftrag von Egyptair für zehn Flugzeuge des Modells A350-900.
Der Flugzeughersteller Airbus hat auf der Dubai Airshow einen wichtigen Auftrag unterzeichnet. Die staatliche ägyptische Fluggesellschaft Egyptair hat zehn Flugzeuge des Typs A350-900 bestellt, um der steigenden Nachfrage in ihrem Streckennetz gerecht zu werden. Der Auftragswert wurde von Airbus nicht bekanntgeben.
Auf der Luftfahrtmesse in Dubai muss Airbus einen Rückschlag durch die Großkundin Emirates hinnehmen. Der Chef der Fluggesellschaft, Tim Clark, gab bekannt, vorerst keine Maschinen des Modells A350-1000 zu bestellen. Die britische Antriebsfirma Rolls-Royce müsse zunächst einen Missstand bei den Triebwerken beheben. Emirates ist jedoch weiterhin am Kauf von 35 bis 50 Exemplaren des kleineren A350-900 interessiert.
Emirates hat beim US-Flugzeughersteller Boeing eine Bestellung von insgesamt 95 Großraumjets des Typs 777X und 787 “Dreamliner” platziert. Dies ist ein herber Rückschlag für Airbus, der ebenfalls auf einen Erfolg bei der arabischen Fluggesellschaft gehofft hatte. Emirates ist seit langem ein wichtiger Kunde für Airbus und betreibt eine große Flotte des doppelstöckigen Passagierjets A380, dessen Produktion jedoch aufgrund mangelnder Bestellungen eingestellt wurde.
Emirates-Chef Clark äußerte auch Kritik am Airbus A350 und bemängelte die Wartungszyklen der Triebwerke. Diese könnten laut Clark nur ein Viertel der Zeit an den Tragflächen bleiben, die er für notwendig halte. Da Rolls-Royce der einzige Lieferant der Triebwerke für die A350 ist, hat der Käufer keine Wahl. Airbus-Verkaufschef Christian Scherer hingegen betonte, dass die Triebwerke des A350 “vollkommen in Ordnung” seien und verwies auf die zahlreichen Bestellungen in diesem Jahr. Auch ein Vertreter von Rolls-Royce betonte, dass man Emirates gerne bei ihren Wachstumsplänen unterstütze.
Hunderte Mitarbeiter aus der militärischen Luftfahrtindustrie versammelten sich zu einer Kundgebung in Bremen, um von der Bundesregierung bessere finanzielle Unterstützung für die Branche zu fordern. Die Demonstration fand vor dem Standort von Airbus Defence and Space, der Rüstungs- und Raumfahrtsparte von Airbus, statt. Nach Angaben der IG Metall, die zu der Kundgebung aufgerufen hatte, unterstützt Airbus Defence and Space das Anliegen. Die Gewerkschaft wirft der Bundesregierung vor, vermehrt militärische Flugzeuge und Hubschrauber aus den USA zu kaufen, anstatt diese im eigenen Land zu produzieren.
Während der Kundgebung kritisierte Bremens Regierungschef Andreas Bovenschulte (SPD) die hohen Ausgaben für Flugzeuge und Hubschrauber ausländischer Produktion. Er betonte, dass Bremen die nötige Kompetenz, Know-how und Arbeitskräfte habe, um die Bedarfe der Bundeswehr im eigenen Land zu produzieren.
Trotz des Rückschlags bei Emirates konnte Airbus auf der Dubai Airshow bereits zahlreiche Bestellungen für seine Flugzeuge verzeichnen. So konnte auch die Aktie des Unternehmens im XETRA-Handel zulegen. Dies gibt dem Hersteller Hoffnung auf weitere Bestellungen und einen erfolgreichen Abschluss der Messe.
(eulerpool-AFX)