Stephan Schmitter übernimmt Führung bei RTL Deutschland

RTL-Manager Stephan Schmitter übernimmt die Leitung des Deutschlandgeschäfts, was Interimsboss Rabe als Entlastung sieht.

RTL-Manager Stephan Schmitter steigt innerhalb des TV-Konzerns zum CEO des Deutschlandgeschäfts auf. Er wird damit Nachfolger von Thomas Rabe, wie die Fernsehgruppe RTL Group bekannt gab. Der 49-jährige Medienmanager übernimmt ab Januar 2024 nicht nur den Vorsitz der Geschäftsführung von RTL Deutschland, sondern auch die Leitung des Streamingdienstes RTL+ und des umgebauten Verlagsgeschäfts von Gruner + Jahr (G+J). Schmitters Ernennung erfolgt vor dem Hintergrund eines massiven Umstrukturierungsprozesses innerhalb des Unternehmens, bei dem zuletzt über 20 Magazine eingestellt und Hunderte Mitarbeiter entlassen wurden.

Stephan Schmitter, der seit 2012 bei Bertelsmann tätig ist und seit 2019 auch die Führung von RTL Group innehat, wird damit auch Teil der erweiterten Führungsmannschaft von Bertelsmann. Schmitter begann 2004 bei RTL und machte zunächst Karriere in der Radiosparte, bevor er 2018 zum CEO von RTL Radio Deutschland ernannt wurde. Vor einem Jahr stieg er in die Geschäftsführung von RTL Deutschland auf.

Seine Ernennung zum CEO von RTL Deutschland ist eine “Beförderung” für Schmitter, während Rabe von einer “Entlastung” spricht. Rabe, der bereits seit April 2019 neben seiner Rolle als CEO von RTL Group auch die Leitung von Bertelsmann innehat, übernahm im Spätsommer 2022 zusätzlich den Vorsitz der Geschäftsführung von RTL Deutschland. Nun sei es endlich möglich, aus dem neu aufgestellten Führungsteam einen CEO für RTL Deutschland zu ernennen, so Rabe. Er selbst habe aus zeitlichen Gründen nicht in der Lage sein können, sich vollständig auf RTL Deutschland zu konzentrieren und freue sich daher über Schmitters Ernennung.

Die Transformation des Geschäfts sei die wichtigste Aufgabe bei RTL Deutschland, erläutert Rabe. Es sei entscheidend, den Übergang vom traditionellen Fernsehen zum Streaming, Online und Video zu bewältigen. Dennoch sei RTL auch im linearen TV weiterhin erfolgreich, und der Streamingdienst RTL+ zähle derzeit bereits knapp 4,7 Millionen zahlende Abonnenten in Deutschland. Rabe hat das Ziel ausgegeben, diese Zahl bis 2026 auf zehn Millionen zu erhöhen. Wie auch der Konkurrent ProSiebenSat.1 leidet RTL unter der aktuellen Konjunkturschwäche und rückläufigen Werbeeinnahmen. Rabe musste daher bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr die Konzernziele für 2023 senken.

Der deutsche Werbemarkt sei derzeit sehr schwach, so Rabe, und für2023 werde ein Rückgang von acht Prozent erwartet. Trotzdem seien die Ergebnisse von RTL im dritten Quartal “sehr stark” gewesen, erklärt Rabe und betont, dass der September der erfolgreichste Monat in der Geschichte von RTL gewesen sei. Allerdings hat RTL bislang nur Umsatzzahlen für das laufende Jahr veröffentlicht. Eine Trendwende im Werbegeschäft sei noch nicht ersichtlich. Für den November erwartet Rabe weitere Umsatzrückgänge, jedoch könnte es im Dezember möglicherweise zu einer leichten Erholung kommen.

(eulerpool-AFX)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert