Binance im Konflikt mit US-Behörde

Binance, angeklagt von der CFTC wegen des Handels mit unregistrierten Krypto-Derivaten, leitet rechtliche Schritte ein.

Der US-amerikanischen Commodity Futures Trading Commission (CFTC) liegt bereits seit März eine Klage gegen die von Changpeng “CZ” Zhao gegründete Kryptobörse Binance vor. Die Behörde wirft dem Unternehmen vor, seit 2019 unrechtmäßige Krypto-Transaktionen für US-Bürger abgewickelt zu haben – obwohl die Plattform nicht für den US-Markt zugelassen ist.

Binance selbst weist die Vorwürfe vehement zurück und will nun gerichtlich gegen die Anklage vorgehen. In einer Einreichung vor dem U.S. District Court des Northern District of Illinois betonte die CFTC, dass Binance und CEO Zhao sich absichtlich auf den US-amerikanischen Kryptomarkt konzentrierten und Kunden aus den Vereinigten Staaten mit “kreativen Mitteln” für sich gewinnen wollten.

Zu den Werbemitteln der Kryptobörse, die in der Kritik der CFTC stehen, zählt beispielsweise das “Binance Angels”-Programm, für das freiwillige Krypto-Enthusiasten gesucht werden, um die Community der Börse zu betreuen. Auch eine Party im Rahmen der Grammy Awards in Las Vegas, an der hochrangige Handelsfirmen und Broker teilnahmen, stieß bei der Behörde auf Kritik.

Die CFTC argumentiert, dass der Handel über Binance nicht nur gegen US-Recht verstoße, sondern die Plattform auch ein attraktiver Zufluchtsort für “Dark-Net-Nutzer, Kriminelle und Terroristen” sei, die Geldbeträge länderübergreifend verschieben wollen. Binance hingegen betont, dass US-Kunden die Tochterbörse Binance.

US nutzen sollten, wo der Handel mit Futures sowieso nicht möglich sei. Die Hauptplattform Binance sei zwar in der Lage, Derivate zu handeln, richtet sich aber ausschließlich an Kunden außerhalb der Vereinigten Staaten.

Die CFTC ließ sich von den Argumenten von Binance jedoch nicht überzeugen und hielt an der Klage fest. Daraufhin reichte Binance Ende Oktober selbst eine Klage gegen die Behörde ein und kritisierte deren Vorgehen scharf. Das Unternehmen stufte die Kommunikation der CFTC als “aufrührerisch” ein und betonte, dass diese sich über ihre Befugnisse hinausbewege, indem sie versuche, eine weltweite Regulierung zu erreichen.

Binance ist derzeit nicht nur mit der CFTC, sondern auch mit der Securities and Exchange Commission (SEC) im Rechtsstreit. Die Börsenaufsicht beschuldigt das Unternehmen, eine nicht registrierte Wertpapierbörse zu betreiben. Auch gegen diese Anschuldigungen will Binance gerichtlich vorgehen. Medienberichten zufolge könnte die Kryptobörse außerdem bald mit einer Anklage des US-Justizministeriums wegen Betrugs konfrontiert sein.

(eulerpool-AFX)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert