Die Aussicht auf einen ersten Bitcoin-ETF lässt den Kurs steigen, was kurzfristig anhalten könnte, doch Vorsicht ist geboten.
Die Hoffnung auf einen Bitcoin-ETF in den USA ist derzeit der größte Treiber des Kurses der Kryptowährung. Die Marke von 38.000 Dollar wurde am Donnerstag geknackt und der Kurs nähert sich nun seinem Hoch von Mai 2022.
Finanzethos-Analyst Martin Utschneider glaubt, dass der Kurs noch Potenzial hat, bis er bei 40.000 Dollar ankommt. Die technische Analyse zeigt, dass der Markt noch nicht überkauft ist und somit genügend Käufer vorhanden sind, um den Preis weiter nach oben zu treiben.
Seit Jahresbeginn hat sich der Bitcoin-Kurs bereits verdoppelt, jedoch ist er noch weit entfernt von seinem Rekordhoch von 69.000 Dollar. Die Hoffnung auf den ersten börsengehandelten Fonds (ETF) in den USA, der den Spotmarkt abbildet, trägt maßgeblich zu der aktuellen Rally bei. Laut Analyst Timo Emden von der gleichnamigen Analysehaus sind jedoch auch noch Zweifel vorhanden, ob die Anträge bei der Börsenaufsicht SEC genehmigt werden. Die Zeit läuft jedoch für den Markt und ein ETF könnte für eine breitere Akzeptanz sorgen, da es suggeriert, dass die zugrunde liegenden Assets “seriös” sind.
Allerdings ist der Bitcoin in der westlichen Welt vor allem ein Anlageobjekt und noch weit entfernt von einem alltäglichen Zahlungsmittel. Trotzdem könnte eine Zulassung des ETFs für eine Signalwirkung sorgen und das Potenzial des Bitcoin aufzeigen. Dies wurde auch durch eine Falschmeldung deutlich, bei der die Kurse kurzzeitig anstiegen. Analyst Emden warnt jedoch vor einer Wiederholung der Vergangenheit, bei der der Bitcoin nach ähnlichen Entwicklungen wieder eingebrochen ist.
An der Börse gilt das Sprichwort “Kaufen Sie bei Gerüchten, verkaufen Sie bei Fakten”. Dennoch sehen Investoren den Bitcoin als eine Möglichkeit, um Spekulationen, Diversifikation des Portfolios oder Inflationsschutz zu betreiben. Aktuell scheint jedoch auch die Angst vor einer verpassten Chance (“Fomo”) eine Rolle zu spielen, bei der Anleger aufgrund von hohen Renditen an den Börsen in den Markt drängen.
Obwohl die Hoffnung auf einen Bitcoin-ETF vorerst den Kurs antreibt, mahnen Vergangenheitsbeispiele zur Vorsicht. Der Kryptoexperte Hartmut Giesen von der Sutor Bank betont, dass der Bitcoin momentan eher als Anlageobjekt denn als Zahlungsmittel angesehen wird. Bei einem möglichen Rücksetzer wird jedoch mit einem Kaufinteresse bei 34.000 Dollar gerechnet, was den Bitcoin auf diesem Niveau absichern würde.
(eulerpool-AFX)