AUTO1, hat nach einem unerwarteten operativen Gewinn im dritten Quartal seine Gewinnprognosen erneut angehoben.
AUTO1 – ein führender Online-Gebrauchtwagenhändler – verzeichnete im dritten Quartal überraschenderweise einen Gewinn im Tagesgeschäft und hat daher seinen Ausblick für das Ergebnis erneut verbessert. Im Zeitraum von Juli bis September erzielte das Unternehmen aus Berlin einen kleinen Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sonderposten, was zu einer Anpassung der Jahresprognose führte.
Dies führte zu einem deutlichen Anstieg der im SDAX notierten Aktie, die zeitweise um 9,32 Prozent auf 6,97 Euro anstieg, und somit die Erholung von dem Rückgang in den vergangenen Monaten fortsetzte. Insgesamt brach die Aktie von fast 10 Euro Ende Juli auf nur noch gut 5 Euro im Oktober ein.
Analyst Marcus Diebel von JPMorgan äußerte sich zu der starken Entwicklung bei der Profitabilität und prognostizierte eine Anhebung der Schätzungen am Markt. Auch der RBC-Experte Wassachon Udomsilpa betonte, dass sich das Unternehmen gut in einem schwierigeren Marktumfeld behauptet. “Wir halten es für sinnvoll, der Erzielung von Profitabilität zum jetzigen Zeitpunkt Vorrang vor Wachstum zu geben”, so der Experte.
Gemäß den Angaben des Unternehmens am Mittwoch, soll der bereinigte operative Verlust (Ebitda) in diesem Jahr noch in der Bandbreite von 39 bis 49 Millionen Euro liegen. Zuvor wurde ein Minus von 50 bis 70 Millionen Euro erwartet. “Wir haben mit dem Erreichen der Ebitda-Gewinnschwelle den Grundstein für langfristig profitables Wachstum gelegt und freuen uns jetzt weiter zu investieren und zu wachsen”, sagte Vorstandschef Christian Bertermann der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.
Im dritten Quartal profitierte AUTO1 von einem deutlich höheren Bruttogewinn pro Auto, welcher sich im Jahresvergleich von 755 Euro auf 952 Euro je Fahrzeug erhöhte. Das Unternehmen erzielte höhere Bruttogewinne je Fahrzeug mit den durchschnittlich teureren Autos im Privatkundengeschäft – im dritten Quartal waren es 1912 Euro gegenüber 838 Euro im Geschäft mit professionellen Händlern.
Trotzdem musste AUTO1 aufgrund des flauen Marktes weiterhin deutliche Einbußen beim Absatz hinnehmen. Im Vergleich zum Vorjahr betrug der Absatz im Quartal 140.630 Autos und somit 14 Prozent weniger. Der Umsatz fiel entsprechend um rund ein Viertel auf 1,29 Milliarden Euro, da auch die Verkaufspreise sowohl im Großhandelsgeschäft mit Händlern als auch mit Privatkunden sanken.
Unter dem Strich verzeichnete AUTO1 einen Nettoverlust von 17,6 Millionen Euro – im Vergleich zu 55,1 Millionen Euro im Vorjahr. AUTO1 hat in der jüngeren Zeit stark in die Markenbekanntheit seiner Privatkundenmarken Autohero und wirkaufendeinauto.de investiert. Die Marketingkosten pro verkauftem Fahrzeug sind jedoch bereits seit längerem rückläufig. Zusätzlich wurde die erste Phase des europaweiten Aufbaus von Werkstätten für die Aufbereitung von Gebrauchtwagen erfolgreich abgeschlossen.
(eulerpool-AFX)