Novo Nordisk verzeichnet deutlichen Gewinnanstieg

Novo Nordisk verzeichnete im Q3 dank starker Nachfrage nach Diabetes- und Fettleibigkeitsmedikamenten einen Gewinnanstieg

Der dänische Pharmahersteller Novo Nordisk verzeichnete im dritten Quartal einen deutlichen Anstieg seines Gewinns, getrieben durch das florierende Geschäft mit Medikamenten gegen Diabetes und Fettleibigkeit. Mit einem Überschuss von 22,5 Milliarden dänischen Kronen – umgerechnet rund drei Milliarden Euro – konnte das Unternehmen einen Zuwachs von 56 Prozent im Jahresvergleich verbuchen. Analysten waren von diesem Ergebnis überrascht. Die Novo Nordisk-Aktie gewann an der Nasdaq Nordic zwischenzeitlich 1,95 Prozent auf 701,1 DKK.

Bereits Mitte Oktober hatte Novo Nordisk erste Eckwerte für das dritte Quartal bekannt gegeben und seine Prognose für das Gesamtjahr angehoben. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Erlös wechselkursbereinigt um 38 und nominal um 29 Prozent auf 58,7 Milliarden Kronen (umgerechnet knapp 7,9 Mrd Euro). Besonders in den USA verzeichnete das Unternehmen starke Umsatzsteigerungen. Dort profitierte Novo Nordisk von der hohen Nachfrage nach seinem Appetitzügler Wegovy und dem Diabetes-Medikament Ozempic, das auch beim Abnehmen hilft. Das operative Ergebnis (Ebit) stieg im dritten Quartal um ein Drittel auf 26,9 Milliarden Kronen und übertraf somit die Erwartungen der Analysten.

Novo Nordisk ist vor allem aufgrund seiner Medikamente Wegovy und Ozempic in den Fokus gerückt, die beide bei Diabetes und Fettleibigkeit eingesetzt werden. Im Berichtszeitraum erreichte das Unternehmen mit Wegovy einen Umsatz von fast 10 Milliarden Kronen, obwohl weiterhin Lieferprobleme bestehen. Auch dies übertraf die Erwartungen der Experten. Etwa 95 Prozent des Umsatzes von Wegovy werden in den USA erzielt. Novo Nordisk investiert zwar in den Ausbau der Lieferkapazitäten, rechnet aber dennoch mit Engpässen in den USA und anderen Ländern. Der Umsatz mit neuartigen Diabetes-Medikamenten (GLP-1), zu denen auch Ozempic, Rybelsus und Victoza gehören, stieg im Quartal um fast 40 Prozent. Der Erfolg dieser Medikamente hat in der Pharmaindustrie einen regelrechten Goldrausch ausgelöst, da einige Analysten vorhersagen, dass sie zu Blockbustern werden könnten.

“Insgesamt sind es starke Zahlen von Novo Nordisk – angetrieben durch Wegovy”, sagte Brian Godsk Borsting von der Danske Bank. Das Unternehmen investiert in die Erweiterung der Produktionskapazitäten, um das Angebot von Wegovy sowohl kurz- als auch langfristig zu erhöhen, aber dennoch bleibt die Versorgungslage angespannt. In den kommenden Jahren wird Novo Nordisk von der Markteinführung von Wegovy in verschiedenen Märkten profitieren. Etwa 40 Unternehmen wollen sich einen Anteil an dem lukrativen Geschäft mit Mitteln zum Abnehmen sichern. Der US-Pharmakonzern Eli Lilly & Co rechnet damit, dieses Jahr die Zulassung seines Diabetes-Medikaments Mounjaro zur Behandlung von Fettleibigkeit in den USA zu erhalten.

Erst kürzlich hatte Novo Nordisk dank seines Blockbuster-Medikaments Ozempic eine optimistischere Prognose für das laufende Jahr abgegeben. Die Erlöse sollen um 32 bis 38 Prozent steigen, während das Management zuvor ein Wachstum von 27 bis 33 Prozent angestrebt hatte. Beim operativen Gewinn (Ebit) rechnet das Unternehmen mit einem Plus von 40 bis 46 Prozent, während es zuvor von 31 bis 37 Prozent ausgegangen war. Beide Werte wurden unter Berücksichtigung von Wechselkursschwankungen berechnet.

Die Novo Nordisk-Aktie befindet sich aufgrund des Wegovy-Hypes seit einiger Zeit im Aufwind. Nach der Anhebung der Prognose Mitte Oktober erreichte der Kurs mit 742 Kronen ein Rekordhoch. Obwohl dieser Wert nicht gehalten werden konnte, liegt der Kurs aktuell bei knapp 707 Kronen.

Seit Ende 2022 ist die Aktie um 50 Prozent gestiegen. In den letzten fünf Jahren hat sich der Börsenwert des Unternehmens um fast 400 Prozent auf mehr als drei Billionen Kronen erhöht, was umgerechnet etwa 415 Milliarden Euro entspricht. Vor einigen Wochen löste der dänische Konzern den Luxusgüterhersteller LVMH als wertvollstes Unternehmen in Europa ab.

(eulerpool-AFX)

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