1Komma5 Grad sichert sich Bankenkredite für geplante Unternehmensakquisitionen

Das Hamburger Energie-Start-up erhält fast 53 Millionen Euro von BNP Paribas, Deutsche Bank und LBBW, um den geplanten Börsengang durch Fremdkapitalfinanzierung zu unterstützen.

Hamburger Energie-Start-up 1Komma5 Grad erhält 52,5 Millionen Euro von BNP Paribas, Deutsche Bank und LBBW für geplanten BörsengangDas junge Unternehmen aus Hamburg,1Komma5 Grad, bereitet sich auf seinen Börsengang vor. Nur zweieinhalb Jahre nach seiner Gründung hat das Energie-Start-up erstmals Fremdkapital von namhaften Banken akquiriert und somit seine Kreditwürdigkeit erfolgreich unter Beweis gestellt.

Die drei Finanzinstitute, BNB Paribas, Deutsche Bank und LBBW, stellen 1Komma5 Grad zunächst 52,5 Millionen Euro zur Verfügung. Die Gesamtsumme soll schließlich auf bis zu 100 Millionen Euro erhöht werden. Der geplante Börsengang ist für das Jahr 2025 vorgesehen, nur vier Jahre nach der Gründung des Unternehmens. 1Komma5 Grad-CEO Philipp Schröder sagte in einem Interview mit dem Handelsblatt, dass die Fremdkapitalfinanzierung für zukünftige Akquisitionen genutzt werden solle, um nicht weiterhin hohes Eigenkapital aufwenden zu müssen.

Schröder betonte, dass dies sonst “unverschämt teuer” sei. Für Mitgründer und Finanzchef Micha Grüber ist die Unterstützung der Banken ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Kapitalmarkt. Laut Schröder hat 1Komma5 Grad bereits mit rund 100 Handwerksbetrieben Kontakt aufgenommen, um mögliche Übernahmen zu prüfen. Dabei seien vor allem Unternehmen von Interesse, deren Hardware schnell in die eigene Softwareplattform integriert werden könne und die auch in der aktuellen Marktlage profitabel seien.

Schröder ist überzeugt, dass die Effizienz dieser Unternehmen weiter gesteigert werden kann. Im Gegensatz zu vielen anderen Start-ups, wie beispielsweise dem Berliner Solaranlagenvermieter Enpal, ist 1Komma5 Grad bereits profitabel. Der Umsatz im laufenden Jahr wird Schröder zufolge voraussichtlich bei bis zu 500 Millionen Euro liegen, das Betriebsergebnis (Ebitda) bei etwa 50 Millionen Euro. Seit Gründung des Unternehmens konnte bereits ein Gesamtbetrag von 560 Millionen Dollar aufgebracht werden.

Nach der letzten Finanzierungsrunde im Sommer wird die Firma auf mehr als eine Milliarde Dollar geschätzt und gehört somit zu den wenigen Start-ups, die in diesem Jahr den sogenannten Einhorn-Status erreichten. Das Angebot von 1Komma5 Grad umfasst alle notwendigen Produkte für eine nachhaltige Energieversorgung, angefangen bei Photovoltaikanlagen über Stromspeicher bis hin zu Ladeinfrastruktur für Elektroautos und Wärmepumpen. Zusätzlich bietet das Unternehmen auch eine smarte Vernetzung und Steuerung der einzelnen Anlagen als Dienstleistung an. Die “Heartbeat” genannte Plattform wird weiterhin ausgebaut.

Das Energiemanagement-Tool ermöglicht beispielsweise den Verkauf von vom Kunden produziertem Strom bei hohen Strompreisen und den Einkauf bei niedrigen Preisen. Für die Zukunft plant 1Komma5 Grad weiter zu wachsen und das Angebot auf der “Heartbeat” Plattform auszubauen. Die Fremdkapitalfinanzierung von namhaften Banken ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg und unterstreicht das enorme Potenzial des Hamburger Energie-Start-ups.

(eulerpool-AFX)

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